Friedrichstadt, Schleswig-Holstein

Mormon Deutsch Georg J DanklefsenMein Name ist Georg J. Danklefsen. Ich bin geboren am 31. Mai.1928 in Friedrichstadt. Wir waren fünf Kinder in der Familie. Zwei Schwestern sind vor mir geboren, sowie zwei Schwestern nach mir. Wir hatten eine schone Kinderzeit Doch mussten, wir Kinder, schon früh mit helfen, besonders in unseren großen Garten. Trotzdem, hatten wir Zeit zum Spielen.

Da die Grachten durch unsere Stadt gehen, haben wir viel Wassersport getrieben. Die Stadt ist sehr bekannt für den Angelsport. Mit dem Motorboot kann man durch die Treene bis nach Schwabstedt fahren. Es ist eine herrliche Fahrt. Im Winter, wenn die Grachten und die Treene zu gefroren sind, beginnt der Wintersport. Da kann man mit Schlittschuhen weite Strecken laufen. Auch sieht man kleine Segelboote von Schlittschuhen herum fahren. Die schönste Zeit war, wenn wir konnten mit unseren Eltern am Eiderdeich spazieren gehen. Es war meistens am Sonntagnachmittag, da wir morgens in der Kirche waren. Mussten dann auch von dem Sparziergang rechtzeitig zurück sein, da wir abends die Abendmahlversammlung hatten.

Meine Eltern wurden Mitglieder der Kirche im Jahre 1930. Meine Taufe mit acht Jahren, war in einem Teich in Hude, wo Bruder Andreas Andresen wohnte Er war unser Gemeindepräsident. Getauft und gesegnet wurde ich von zwei amerikanischen Missionaren, die Namen waren, Carlyle Pack und Raymond E. Widdisson. Die Ruth Petersen von unserer Gemeinde wurde auch getauft von den beiden Missionaren. Es war so schon in Friedrichstadt. Doch dann mit zehn Jahren wurde ich Mitglied der Hitlerjugend. Auch am Sonntag mussten wir oftmals zum Dienst gehen. So konnten wir dann nicht zur Kirche gehen. Da unsere Kirche von Amerika kommt, hatten die Nationalsozialisten ein Auge auf unserer Kirche. Zum Beispiel, durften wir die Lieder nicht singen, was mit Jerusalem und Jehova zu tun hatten.

In Friedrichstadt wohnten viele jüdische Familien. Darunter waren auch ein jüdisches Gemüse und Obstgeschäft, Tabakwaren, sowie Altwaren. Da kam dann die Nachricht, dass wir konnten nicht mehr in den jüdischen Geschäften einkaufen. Wir konnten nicht verstehen, dass die Partei so verhasst auf die Juden war. Wir, Bürger, hatten nichts gegen die Juden. Meine Eltern waren sehr befreundet mit einer jüdischen Familie. Ich spielte öfters mit der Tochter, ihr Name war Myriam. Ihr Vater war der Rabbi von der Synagoge, gegenüber an der Ecke. Dann kam die Judenverfolgung in November, 1938. Die Nacht werden wir nie vergessen. Es war schrecklich mit anzusehen, wie die Leute aus ihren Wohnungen heraus geschleppt wurden. Die Leute weinten und die Kinder schrien. Die S.A. Soldaten hatten keinen Erbarmen. Diese hilflosen Menschen wurden auf große Lastwagen geladen. Und wie wir später erfuhren, wurden sie nach Hamburg verfrachtet. Danach gingen diese verbrecherischen SA Banden zu der Synagoge und schlugen mit Axten die prachtvolle Eichen Tür ein. Die schlugen alles entzwei in der Kirche. Die Gesangbücher, sowie auch andere Bücher, wurden draußen auf einen Haufen getan und verbrannt. Dach haben sie den Kristall Kronleuchter von der Decke beschossen und herunter gerissen. Später, kurz vor dem Kriegsende, haben wir erfahren, dass alle unsere jüdischen Mitbürger im K-Z Lager umgekommen sind.

Anfang Monat Mai 1940 sind wir von Friedrichstadt nach Norddeich verzogen was ist ungefähr eine Entfernung von fünf Kilometern. Meine Eltern haben dort ein Haus gekauft mit viel Gartenland. Es war zwischen den Bauern an der Landstraße Norddeich. Da ich der einzige Junge war, musste ich meinen Vater helfen im Garten, was ich auch gerne tat. Ich liebe Gartenarbeit und wusste, dass ich es später auch anwenden wurde. Es war eine schwere Arbeit das Grasland zu einem Garten zu machen. Doch es lohnte sich. Wir hatten Kartoffeln, so wie auch Gemüse. Kartoffeln hatten wir im Keller für den Winter. Da man später weniger auf die Lebensmittelmarken bekamen, versuchten wir den Bauern zu helfen, damit wir dafür Milch bekamen. Doch unser Nachbar mit Namen John Dau, hatte herausgefunden. Dass wir Mormonen sind. Hier auf dem Lande und in dem kleinen Dorf Koldenbuttel, gehören die Einwohner zu der evangelischen Kirche. Unser Nachbar Dau hat irgendein Amt, in der evangelischen Kirche. So wollte er von uns nichts wissen. Da, die beiden Leute sehr alt sind, haben wir versucht sie in der Bauernwirtschaft zu helfen, doch ohne Erfolg. Am Weihnachtsabend, wo wir so schon zusammen waren und die schonen Weihnachtslieder sangen, dachte meine Mutter an den Nachbarn. Sie sagte zu meiner jüngeren Schwester und zu mir, dass wir Beide zu ihnen gehen sollten. Sie gab uns einen Teller mit Kuchen und sollten Ihnen ein frohes Weihnachtsfest wünschen. Dazu sollten wir dann auch einige Weihnachtslieder vor dem Tannenbaum singen. Die Frau hat uns hinein gelassen. Der Bauer saß am Sofa, die Bibel auf geschlagen. Wie wir anfingen die Weihnachtlieder zu singen, saßen Beide zusammen auf dem Sofa. Zum Schluss sangen wir das Lied, „Stille Nacht, Heilige Nacht“, Wir müssen wohl gut gesungen haben, denn die Beiden hielten sich die Hände und die Tränen kamen nur so herunter. Danach haben sie uns immer wieder die Hand gedrückt, und haben gesagt, dass wir wie Engel gesungen haben, und diesen Weihnachtsabend nie vergessen werden. Von da an waren wir die besten Nachbarn. Die Beiden kamen öfters zu uns. An den warmen Sommerabends saßen wir zusammen und sangen die schonen deutschen Volkslieder. Wir haben Ihnen gezeigt, dass wir auch Christen sind.

Um zur Kirche zu gelangen, mussten wir durch das kleine Dorf Koldenbuttel gehen. Hier treffen wir meistens um die Zeit, den evangelischen Pfarrer. Als wir mal wieder ihn trafen und Guten Morgen zu ihm sagten, frag er uns, wo wir so früh morgens hin gehen jeden Sonntag? Da haben wir gesagt zur Kirche „Ja welche“? Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, oder Mormonen. Er sagte, ja, wenn alle meine Mitglieder so regelmäßig zu Kirche kommen würden, wie sie, ach das wäre ja herrlich”. Da wir Kinder die Schule in Koldenbuttel besuchten, lernten wir mit der Zeit die Leute kennen, in diesem Dorf. Die Einwohner waren alle freundlich mit uns. Das haben wir wohl den Pfarrer und unseren guten Nachbar zu verdanken.

In Friedrichstadt hatten wir meisten zwei Missionare. Die hatten nicht viel Erfolg. Doch es war schön, sie in unserer Gemeinde zu haben. All die Jahre hatten wir Missionare, bis dann der Weltkrieg bevor stand und sie uns verlassen mussten.

Dann im Jahre 1942, wie die Luftangriffe schlimmer wurden, kam eine Bekanntmachung für eine freiwillige Kinderlandverschickung nach Österreich. Durch die Erlaubung meiner Eltern war ich von September 1942 bis März 1943 in Prein an der Rax. Die hatten in dem kleinen Ort zwei Hotels für uns. Wir hatten natürlich dort auch Schulunterricht. Mir hatte es sehr gut gefallen dort. Wie ich zurückkam von Österreich, waren es nur noch vier Wochen bis zu meiner Schulentlassung. Hatte mich schon beworben, für eine Lehrstelle in Hamburg als Schiffsbauer. So begann ich meine Lehrstelle in die Howaldswerke.

In Monat Mai und Juni hatten wir nur leichte Luftangriffe. Doch dann kam der Monat Juli mit den schlimmsten und schwersten Luftangriffen. Es war nur ein Flammenmeer. Wir konnten kaum atmen. Unser Hotel, wo wir mit hundert Lehrjungens wohnten, wurde auch schwer beschädigt. Viele Tausende mussten ihr Leben lassen. Es war grausam, es anzusehen. Wir Jungens haben geholfen, wo wir nur konnten. Viele starben von Verbrennungen und Andere liefen herum, wie brennende Fackeln. Diese Luftangriffe nahmen kein Ende, bis die Stadt in Asche war. Es war keine Verbindung mit der Außenwelt. Meine Eltern wussten nicht, ob ich noch am Leben war. Es nahm eine Zeit bis ich endlich mit meinen Eltern in Verbindung war. Seit der Zeit habe ich es mit dem Nervenzutun. Wenn das Telefon ringt, oder jemand die Tür laut zu schlisst, schrecke ich zusammen.

Ende 1944 musste ich meine Lehrzeit beenden. Am 8 Januar wurde ich eingezogen. Hatte nur einen kurzen Urlaub durch die Feiertage. Ich war nur sechzehn ein halb Jahre alt. Das, was mir bevor stand, könnte nicht schlimmer sein, denn die Luftangriffe in Hamburg. In Iserlohn war unsere Ausbildung stelle. Von dort kamen wir nach Bad Sassendorf. Der Ort ist ungefähr fünf Kilometern von Soest, Westfalen entfernt. Hier hatten wir die 88mm Geschütze. Ich wurde ausgebildet an den Messgeräten. Mit den Geräten konnten wir die Höhe und Geschwindigkeiten der feindlichen Flugzeuge messen. Auf der anderen Seite von Soest waren die 120mm Geschütze. Später erfuhr ich, dass meine Schwester dort eingesetzt war. Ja, zwei Schwestern und einen Halbbruder wurden eingezogen. Es war nicht leicht, für meine Eltern, vier Kinder in den Krieg zu senden. Mit der Zeit kamen die Amerikanische Heere näher zu uns. Dann, Anfang April war es soweit. Die Schlacht begann spät nachmittags.

Die amerikanischen Soldaten kamen mit Panzern, die auf uns schossen, so wie auch die Tiefflieger. Auch hatten die amerikanischen Soldaten Maschinengewehren. So konnten wir nicht viel mit unseren Geschützen machen. Wir, die die Messgeräte benutzten, bekamen eine Panzerfaust und waren in den Erdlöchern. Dass hat uns das Leben gerettet, denn wir waren mehr beschützt, denn die Kanoniere an den Geschützen. Die waren die Ersten, die ihr Leben lassen mussten. Es wurde schon dunkel wenn die Amerikaner uns zehn Minuten Zeit gaben, uns zu ergeben.

Wir waren vier Jungens, die die Zeit ausnützten zu entkommen. Alle anderen, die noch am Leben waren, gingen in die Gefangenschaft. Wir haben uns dann bei dem Hauptquartier in Iserlohn gemeldet. Dort sagten sie, wir sollten uns in Wuppertal bei der SS Behörde melden. Wie wir dort ankamen, waren die Amerikaner dabei die Stadt Wuppertal zu umzingeln. Wir kamen an einen Luftschutzbunker vorbei. Die Leute riefen uns zu, herein zu kommen, was wir auch taten. Die gaben uns Zivilkleidung und damit war es für uns vorbei mit dem Krieg.

Es war nicht lange, bis die Amerikanern zu den Luftschutzbunker kamen, nach Soldaten zu suchen. Niemand von den Leuten haben uns verraten. So blieben wir für gut zehn Tagen in den Bunker. Die Leute waren sehr gut zu uns. Wie wir von Ihnen gingen, gaben sie uns noch Verpflegung auf dem Weg. Wir kamen zu der Stadt Hagen, wo wir von der amerikanischen Militärpolizei angehalten wurden. Da wir keinen Ausweis hatten, steckten sie uns in einen Auffanglager mit über hunderte andere Gefangenen. Den anderen Tag haben die Amerikaner uns auf Lastwagen geladen zu einem anderen Gefangenenlager, in der Nähe von der Stadt Gummersbach. Hier kamen jeden Tag mehrere Gefangenen in dem Lager. Es müssen über tausend Gefangene gewesen sein. Alle „SS“ Soldaten kamen in ein anderes Lager.

Von dort brachten sie uns in der Nähe von der Stadt Remagen. Die brachten uns mitten in den Obst Plantagen. Hier hatten die Amerikaner drei verschiedene Lager. Ein Lager war für die Weiblichen und das andere Lager, für die „ SS“ Soldaten. Dann war noch ein Lager, wo ich war. In unserem Lager war ein Landungsboot, gefüllt mit Wasser zum Trinken. Damit das Wasser nicht schlecht wurde, haben sie Chlor mit ins Wasser getan. Der Boden von dem Boot war voll von dem weißen Chlor. Da es durch den Tag so warm war, wurde von dem Wasser viel getrunken. Viele Kameraden bekamen dadurch Durchfall. Da wir keine Toiletten hatten, wurden schmale Gräben gegraben. Der Gestank war fürchterlich. Man versuchte sich weit fern zu halten. Manche waren so krank und schwach, dass sie halb in den Graben fielen. Für drei Tage hatten wir nichts zu essen bekommen, da immer mehr Gefangene dazu kamen. Darum tranken viele Gefangene mehr, denn sie sollten. Ich selbst, habe nur sehr wenig getrunken und blieb gesund. Ich habe viel gebetet, dass der Herr mich beschützen würde. Da die Raucher nichts zu rauchen hatten, nahmen sie die jungen Blätter von den Bäumen, zum Trocknen. Auch Viele wurden davon krank. Da waren auch Etliche, die von dein Durchfall und Rauchen gestorben sind. Viele wurden auch krank durch Erkältung und Magenschmerzen. Wie wir die Dosenverpflegung bekamen, nahmen wir die leeren Dosen als Schaufeln. Wir haben uns eingegraben. Wir lagen mit zwei oder drei Personen zusammen, um uns nachts warm zu halten Wenn es regnete, waren wir alle sehr nass. Die jungen Bäume gaben uns keinen Schutz. So waren wir froh, wenn die Sonne wieder schien.

Da wir in der französischen Zone waren, haben die Franzosen die Gefangenen Lagern übernommen. Das war einesteils sehr gut, denn die hatten eine Feldbäckerei und eine Feldküche. Doch gab es nicht viel zu Essen. Dann kam die Nachricht, dass alle Jugendliche konnten sich freiwillig zu der französischen Fremdenlegion melden. Die Anderen wurden nach Frankreich ins Bergwerk geschickt. Wie ich das horte, habe ich gebetet, dass ich davon verschont werden wurde. Wenn dann der morgen kam, konnte ich nicht laufen. Meine Füße waren so geschwollen, dass der Sanitäter eine Arbeit hatte, meine Stiefeln von meinen Füßen zu bekommen. Er hatte dann festgestellt, dass ich gefrorene Füße hatte. Die Fußsohlen waren voll Blasen und die Zehen sehr geschwollen. Der Sanitäter sagte mir, dass die Füße keine Luft bekamen, da ich Tag und Nacht die Stiefeln an hatte. Von vielen Gefangenen waren durch die Nacht die Stiefeln gestohlen worden. Das was der Grund, warum ich nie die Stiefel ausgezogen habe. Da haben sie mir und einige anderen Jugendlichen zu einen Lazarett gebracht, nicht zu weit weg, von unserem Lager, Wie waren in dem Lazarett bis Mitte August.

Wir wurden dann wieder zurück gebracht ins Lager, wo sie uns endlich am 22. August entlassen haben. Wir bekamen kein Entgelt, oder Verpflegung. Wir waren so auf uns selbst angewiesen. Wie ich in die nächste Stadt kam, ich denke es war die Stadt Linz. Ich wurde gleich freundlich von einer jungen Frau mit zwei kleinen Kindern aufgenommen. Sie gab mir warmes Essen. Da es schon spät Nachmittag war, sollte ich unbedingt die Nacht unter ihrem Dach verbringen. Da sie eine Dusche Anlage hatte, konnte ich sie benutzen und fühlte endlich mal sauber und frisch. Sie gab mir saubere Wäsche von ihren Mann, was ein bisschen zu groß war für mich. Ich konnte sogar in einem Bett schlafen. Bevor ich noch einschlief, hörte ich noch, wie die Frau mit ihren zwei Kindern betete. Sie betete für ihren Mann, der noch nicht von dem Krieg zurück war. Auch betete sie für mich. Mir kamen die Tränen, wie ich es hörte. Den anderen Morgen hatten wir noch zusammen gefrühstückt. Habe mich sehr bedankt und wünschte ihr, dass sie bald Nachricht habe, von ihren Mann.

Hier und dort wurde ich von dem Roten Kreuz verpflegt. Auch die amerikanischen Soldaten, haben mich öfters mitgenommen. Mit der Zeit fingen meine Füße wieder an zu Schmerzen. Doch es war noch ein langer Weg nach der Heimat. Da ich mein Entlassungsschein von dem Gefangenenlager hatte, wurde ich viel vom Roten Kreuz versorgt. Doch öfters habe ich auch in den Feldern übernachtet und rohe Kartoffeln gegessen. Ich war froh, wie ich von weiten meine Heimatstadt sah. Nun war es nur noch gut fünf Kilometern zu meinem Elternhaus. Wie ich dann spät nachmittags durch Friedrichstadt ging, musste ich noch über eine Brücke gehen. Hier war die britische Militärpolizei die nach meinen Ausweis verlangte. Ich gab ihnen meinen Entlassungsschein. Da haben sie gesagt „nicht gut, nicht gut”. Da musste ich übernachten, wo die britischen Soldaten ihr Lager hatten. Am nächsten Morgen brachten sie mir zu dem Kommandantur. Er hat den Entlassungsschein angesehen und gesagt: „Würdest Du einen Tag früher geboren, musstest du wieder in einem Gefangenenlager für neue Papiere, aber so lassen wir dich gehen”. Ich war so froh endlich die letzten Kilometern zu gehen, denn ich konnte kaum mehr laufen, da die fuße wieder voll Blasen waren. So kam ich endlich zu Hause an.

Die ganze Dienstzeit hatten meine Eltern von mir nichts gehört. So waren sie froh, mich wieder zu sehen. Ich war der Letzte, der nach Hause kam. Den anderen Tag, war ich gleich in ärztliche Behandlung. Es nahm fast ein Jahr, bis meine Füße vollkommen geheilt waren. Meine Eltern, Geschwistern und ich sind unsern Vater im Himmel sehr dankbar, dass er uns durch den ganzen Krieg so gut beschützt hat.

Hier, in meiner Heimatstadt, habe ich meine zukünftige Frau Charlotte Räder kennen gelernt. Ihre Eltern und zwei Brüdern, kamen als Flüchtlinge von der Stadt Sagan, Niederschlesien. In der Zwischenzeit fand ich Arbeit bei der Bundesbahn in Köln, war dann nur am Wochenende zu Hause. Nach ungefähr zwei Jahren, zogen meine zukünftige Frau und Familie nach Ehrenstetten, in der Nähe von der Stadt Freiburg Schwarzwald. Ihr Vater bekam eine Arbeit als Maurer in Freiburg. Am 27 Dezember 1949 hatten ihre Eltern den 25. Hochzeitstag. An diesen Tag hatten wir auch unseren Hochzeit festgesetzt. Wir wurden getraut von den Freiburger Gemeindepräsident Kurt Schneider. Auch anwesend war Ältester Karl Becker.

Mitte Juli 1953 hatten wir die Papiere für die Auswanderung nach Amerika eingereicht. Da eine groβe Wohnungsknappheit war, mussten wir bei meinen Elter, oder ihre Eltern wohnen. Hatten nur einen Zimmer zum Schlafen und Kochen, mit zwei kleine Kinder. Meine Schwester und Schwager ging es auch so. Die wanderten aus, zwei Jahre vor uns. Auch habe ich Halbgeschwistern in Chicago Illinois, die wanderten aus in den Jahren 1920.

Es dauerte nicht lange und wir hatten die Papiere für die Auswanderung. Am 1. Dezember 1953 verabschiedeten wir uns, von unseren Lieben in der Heimat. Für meine Frau, war es besonders sehr schwer. Ihre Mutter war im Krankenhaus mit einer schweren Krankheit. Der Arzt verbot uns, ihr wissend zulassen. So war der Abschied besonders schwer für uns. In Cuxhaven gingen wir, mit unseren kleinen Jungen und Mädchen, an Bord auf dem großen Passagierschiff Homeland. Am 13. Dezember, mit zwei Tagen Verspätung wegen eines schweren Sturms, kamen wir an, in New York. Von hier ging es Übernacht mit dem Zuge nach Chicago, wo wir von meiner Schwester begrüßt wurden.

Die Stadt Chicago wurde unsere Heimat für neunzehn Jahre. Wir waren alle sehr tätig in der Gemeinde Logan Square. Ich hatte in der Zeit, viele verschiedenen Ämter in der Kirche. Kurz bevor wir nach Idaho Falls, Idaho zogen, war ich der erste Ratgeber von Gemeinde Präsident L. Glenn Turner. Wir mussten Chicago verlassen, da meine Frau sehr an Rheuma leidet. Der Arzt meinte, dass der Westen besser für Sie wäre. So leben wir nun in der Nähe von Idaho Falls. In der Zeit haben wir fünf Kinder, die alle verheiratet sind. Die haben uns 26 Enkelkinder und 27 Urenkelkinder gegeben. Wir sind dafür unseren Vater im Himmel sehr dankbar, für unsere Lieben alle und freuen uns auf sie jeden Tag.