Brotzen, Pommern

Mormon Deutsch Ilse FrickeMein Name ist Ilse Fricke, geborene Hoffman. Ich bin geboren am. 14. März 1929 in Brotzen, Pommern. Mein Vater hieß Georg Hoffmann und meine Mutter Elisabeth née Schulz. Meine Mutter war Mitglied der Kirche aber mein Vater war es nicht. Ich wurde getauft am 9. Februar 1946.

Ein sehr trauriger Tag für meine Großmutter, Helene Schulz und für die ganze Familie war der 31.August 1939, an dem Onkel Willi am späten Nachmittag vom Bürgermeister des Dorfes die Nachricht überbracht wurde, er müsse innerhalb einer Stunde mit der Soldaten Ausbildungsuniform mit Helm und Gewehr, und mit seinem besten und leistungsfähigsten Pferd am Bahnhof erscheinen. Wir alle weinten beim Abschied und ahnten nichts Gutes.

Am nächsten Morgen, um 4,05 Uhr begann der 2. Weltkrieg. Die auf die schnelle zusammengestellten Regimenter marschierten in Polen ein. Onkel Willi war dabei. Die ersten Tage stießen sie auf keinen Widerstand mit ihrer Kompanie. Am 4. September 1939, also nach vier Tagen hatte die Artillerie Einheit ihr erstes Gefecht bei Nakel in Polen. Onkel Willi stand am Artillerie-Geschütz und sagte zu seinem Kameraden, einem Nachbarn mit Namen Hirsekorn: „Wenn ich fallen sollte, grüße bitte meine Mutter und alle Geschwister von mir “. Dann kamen eine Kugel und eine Granate und traf meinen Onkel tödlich. Er war der erste Gefallene in der Kompanie im 2. Weltkrieg, und weil Brotzen dicht an der polnischen Grenze lag und er der erste war, brachte der Kompanie-Chef ihn mit seinem PKW nach Hause, wo er ein Soldatenbegräbnis auf dem Dorffriedhof erhielt.

Wir wollten verhindern, dass meine Großmutter zusammenbricht, denn zu Beginn des 1. Weltkrieges im September 1914, wurde ihr Ehemann, mein Großvater, Otto Schulz, vermisst und gleich zu Beginn des 2. Weltkrieges jetzt ihr ältester Sohn. Ich höre heute noch den Schrei, den meine Großmutter mitten im Innenhof ausstieß und das anschließende laute Weinen. Immer hatte sie eine böse Ahnung und hasste diese Soldaten-Uniform, die im Nebenzimmer an dem großen Kachelofen am Haken hing. In diesem Zimmer lag er nun tot, bis in den nächsten Tagen die Beerdigung durchgeführt wurde.

Meine liebe Großmutter war am 17.Oktober 1885 geboren. Sie hat während ihres Lebens viel Leid ertragen müssen. Im 1. Weltkrieg wurde ihr Mann vermisst, im 2. Weltkrieg fiel ihr erster Sohn, ebenfalls fiel der Ehemann von Tante Trude vor Leningrad in Russland. Und dann kam das Schwerste in ihrem Leben. Mit 59 Jahren musste sie ihren Hof, ihr Hab und Gut, ihre Heimat verlassen und ins Ungewisse fliehen. Es war Anfang Februar 1945 bei Eis, bitterer Kälte und tiefem Schnee, als sie mit zwei Pferden und einem Wagen, den lebensnotwendigsten Habselig¬keiten und etwas Nahrung ihren Hof verließ, um vor den russischen Regimentern zu fliehen. Bei dieser unerträglichen Kälte mit Schneefall fuhren sie, das heißt meine Großmutter, Tante Herta und der Pole, der sie nicht im Stich ließ, Tage und Wochen, um ihr Leben vor den schrecklichen russischen Truppen in Sicher¬heit zu bringen. Sie kamen bis nach Krusemarkshagen in Vorpommern und wurden dort auf einem Bauernhof aufgenommen. Dort halfen sie der Bäuerin, deren Mann Bürgermeister war (und der später von den Russen verschleppt und ermordet wurde). Es dauerte nur eine kurze Zeit bis die Russen dieses Gebiet erreicht hatten.

Als meine Großmutter, Tante Herta und der Pole Johann nun mit Pferd und Wagen weiter fliehen wollten, kamen ihnen die russischen Soldaten entgegen. Sie nahmen ihnen sofort den Wagen und das beste Pferd, sagten „wir brauchen“ und gaben ihnen einen kleinen Panjewagen und ließen ihnen den kranken Schimmel mit eingebauter Metall-Luftröhre am Hals. Meine Großmutter sprang beim Wechsel auf den Panjewagen und beim Anblick der feindlichen Soldaten so aufgeregt und unglücklich vom eigenen Wagen, dass sie einen Oberschenkelhalsbruch erlitt. Tante Herta und der Pole hoben meine Großmutter, die furchtbare Schmerzen hatte, auf den kleinen Panjewagen und fuhren wieder zurück zur Bäuerin. In diesen Kriegswirren gab es auf dem ländlichen Gebiet nicht gleich einen Arzt oder ein Krankenhaus, wo Groβmutters Bruch sachgemäß hätte geschient und behandelt werden können.

Niemand wagte sich zu dieser Zeit auf die Landstraße, aber Tante Herta fuhr mit dem Schimmel und dem kleinen Panjewagen in ein Nachbardorf zum Arzt. Meine Großmutter war wegen der großen Schmerzen nicht transportfähig und Tante Herta wollte den Arzt mitnehmen und auch zurückbringen, aber der Arzt weigerte sich mit der Bemerkung: „Ich kann nicht mit ihnen fahren, ich muss zum Schutz bei meiner eigenen Familie bleiben “. Er gab Tante Herta einige Erklärungen zur Selbstbehandlung, aber was kann ein Laie schon damit anfangen. Bei den holperigen Kopfsteinpflaster-Straßen und der kilometerweiten Fahrt mit dem Pferdewagen bis zum Krankenhaus hätte Großmutter die Schmerzen sowie die Angst vor Plünderung und Überfall nicht ertragen und so war sie für den Rest ihres Lebens geh¬behindert. (Am 6.Februar 1949 starb sie in einem Nachbardorf. Onkel Fritz war jetzt aus der Gefangenschaft von Frankreich zurückgekehrt.)

Die russischen Vormarsch Truppen haben dort sehr gehaust, geplündert, gestohlen und die Frauen und Mädchen vergewaltigt. Die ersten vier Tage nach dem Einbruch der Russen blieb der Pole Johan bei meiner Großmutter und Tante Herta, um sie vor den Russen zu beschützen. Immer sagte er zu den russischen Soldaten: „Bitte tut diesen beiden Frauen nichts Böses an, sie waren all die Jahre so gut zu mir und es sind sehr liebe Menschen “.

Die feindlichen Truppen hausten dort noch wochenlang. Immer, wenn sie kamen, um Tante Herta, damals 31 Jahre alt, mitzunehmen, sagten die älteren Frauen: „Die lasst nur, die ist nicht ganz normal, die ist krank usw.“. Tante Herta hat sich oft nicht mehr verstecken können, und so stand sie dann am Tisch, verdrehte ihre Augen, schielte und bohrte wie eine Bekloppte oder Irre mit dem Zeigefinger in den Zähnen oder in der Nase und machte unnormale und unästhetische Bewegungen. Das war eine schlimme Zeit für uns und außerdem anstrengend stundenlang eine Verrückte zu spielen, aber auf diese Weise blieb sie verschont.

Tante Frieda und ich hatten eine besondere Aufgabe. Wir fuhren mit dem Fahrrad die vereiste, glatte Straße und den holperigen Landweg sechs Kilometer zum verlassenen Hof meiner Gro߬mutter; denn das Vieh musste zurückbleiben und wäre verhungert in den Ställen. Tante Frieda und ich fütterten die Pferde, Schweine und Kühe. Die Kühe mussten auch gemolken werden, sogar ich tat es in dieser Notlage. Tante Frieda und ich holten den scharfen Torfspaten und schlachteten Hühner, damit meine Mutter davon Essen kochte in Tempelburg, und sie weckte sie ein in Gläser. Eigentlich war dieses Gebiet hinter Tempelburg abgesperrt, weil es zur Beschußlinie gehörte, aber die deutschen Soldaten ließen uns gutmütiger weise zur Fütterung durch. Manchmal schliefen Tante Frieda und ich auch eine Nacht in dem leeren Haus, weil der Weg sehr schwer zu befahren war. So geschah es einmal Ende Februar, dass Tante Frieda, ihr kleiner Sohn Gerhard und ich dort waren. Es war dunkel und spät geworden und wir beschlossen, mein Cousin Gerhard und ich bleiben allein die Nacht in dem Bauernhaus, und Tante Frieda fährt in die Stadt zurück, um zu erfahren, wo die russische Front steht und kommt am nächsten Morgen wieder.

Am sehr späten Abend saßen Gerhard, ca. fünf Jahre alt, und ich bei Kerzenlicht im Zimmer, als es an der Tür klopfte. Ich öffnete, und zwei deutsche Soldaten standen vor der Tür. Sie fragten, ob es hier Kühe gäbe, die sie mitnehmen könnten zum Schlachten, um für die Kompanie essen zu kochen. Selbstverständlich, sagte ich, nehmen sie mit, was sie brauchen. Die beiden Soldaten fragten mich dann, ob ich ganz allein im Bauernhaus wäre. Als ich das bejahte, schimpften sie heftig: „Wie alt sind Sie (ich war 15 Jahre alt), sie sind wohl verrückt, hier allein zu bleiben mit dem kleinen Jungen. Die Russen können beim ersten Angriff jetzt dieses Gebiet überrollen Und was denken sie, was die mit ihnen machen, die hausen wie wilde Tiere. Sehen sie zu, dass sie schnellstens hier fortkommen “. Diese harten und anklagenden, aber gut gemeinten Worte habe ich noch heute in den Ohren. Am frühen Morgen kam dann Tante Frieda und mein Vater angefahren. Mein Vater erschoss noch den zurückgelassenen Hund Letti, der vor Heimweh und Einsamkeit apathisch und krank dalag. Mein Vater sagte: „Jetzt ist es höchste Zeit, wir müssen sofort aufbrechen, die Russen haben einen Angriff geplant “. Das Grüne Jäger-Regiment, das nach Tempelburg beordert wurde, um die Russen zu¬rückzuschlagen, hatte auch keinen Erfolg, der Krieg war doch bereits verloren. Tante Frieda und ich stellten schwere Steine vor die offene Scheunentür, damit sie nicht durch den Wind zugeschlagen werden konnte und warfen viel Futter auf den Boden, damit die Tiere sich selbst bedienen konnten. Dann befreiten wir die Tiere von den Lederriemen, mit denen sie an den Futterkrippen befestigt waren, und öffneten ebenfalls die Viehstalltüren. Eilig verließen wir den Hof und fuhren nach Tempelburg, packten das Notwendigste ein und standen zur Abfahrt bereit. Alle anderen Bürger hatten inzwischen die Stadt verlassen.

Mein Vater hatte einen guten Freund, der jetzt in Pommern war. Er nahm am frühesten Morgen seine eigene Familie, unsere Familie und Tante Frieda mit den beiden Söhnen Hans und Gerhard in seinen Lastwagen, der damals noch mit Holz beheizt und angetrieben wurde. Wir fuhren an einer Seite aus der Stadt und von der anderen Seite waren die russischen Truppen im Anmarsch. Wir mussten im Zickzack durch Hinterpommern fahren, weil in vielen Ortschaften schon die Russen waren, aber wir erreichten noch Stettin und fuhren über die Oderbrücke, ehe sie gesprengt wurde, um den Russen den Übergang zu versperren. Den Soldaten und allen kampffähigen Männern wurde die Überfahrt über die Brücke versagt, sie sollten die unsinnige und unmögliche Tat vollbringen, die Russen aus Deutschland zurückzu¬drängen.

Wir bekamen nun einige Zimmer in Schwerin zugewiesen. Endlich hatten wir eine Bleibe nach den Fluchtwochen, wo wir in Scheunen und Schulen auf Stroh übernachtet hatten oder in Luftschutzbunkern saßen. Aber der Krieg war noch nicht zu Ende. Zwei Tage vor der Kapitulation erhängten SS-Leute auf dem Schweriner Bahnhofsplatz noch, eine Frau, eine junge Lehrerin, die sich geäußert hatte; „Ein Glück, dass der Führer tot ist “. Es war das erste Mal, ich war jetzt 16 Jahre alt, dass ich einen erhängten Menschen sah, es war ein grauenvoller Anblick und eine gemeine Wahnsinnstat. Die SS-Leute hatten ihr einen Zettel um den Hals gehängt, mit der Aufschrift: „Diese Frau hat gesagt: Ein Glück, dass der Führer tot ist “.

Am 1. März 1945 hatten wir Tempelburg verlassen und am 8. Mai 1945 war die Kapitulation. So war der 2. Weltkrieg zu Ende. Mein Vater erhielt eine Anstellung bei seinem Freund in Schwerin. Bis wieder normale und geordnete Verhältnisse im Alltag einkehrten, vergingen einige Monate. Fritz und ich mussten oft von morgens früh bis zum späten Nachmittag beim Bäcker anstehen, um ein oder zwei Brote zu kaufen und mit anderen Lebensmitteln war es nicht besser.

Bei den Wirren und dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in Schwerin wurden die Güterzüge auf dem Bahnhof geplündert. Wir waren auch dabei und haben Mehl, andere Lebensmittel und Geschirr organisiert, denn zu kaufen gab es nichts. Ich denke daran, dass meine Mutter eines Tages jedem Kind eine Tüte in die Hand gab, und wir gingen mit ihr auf die Stoppelfelder und sam¬melten die zurückgebliebenen Ähren. Es waren nur wenige, aber abends haben wir mit einer leeren Flasche die Körner aus den Ähren gedrückt, die Körner gemahlen und davon hat meine Mutter eine Suppe für uns gekocht. Vier Monate lang bekamen wir keine Kartoffeln zu kaufen und zu essen, wir ernährten uns nur von dem Schrotmehl, dass Tante Herta uns von weit her in einem Sack vom Lande herangeschleppt hatte. Damit mussten wir sparsam umgehen, wir aßen nur abwechselnd Mehlsuppe und Mehlklößchensuppe. Wir hatten immer Hunger und auf dem Abendbrottisch blieb nicht ein einziges Krümelchen liegen. Von Roter Beete wurde Suppe, Gemüse und Brotaufstrich gemacht.

Schwerin wurde zuerst von den amerikanischen Truppen eingenommen, nach einigen Wochen wurde es von englischen Truppen besetzt und nach dem Jalta-Abkommen wurde dieses Gebiet den Russen überlassen. Wir konnten nur wenig Nahrungsmittel kaufen, weil der Russe als Besatzungsmacht zu viel in sein eigenes Land abtransportiere. Als wir einmal von Bad Kleinen nach Lübstorf gingen, kamen wir an einem Gut vorbei, wo viele deutsche Leute auf dem Feld arbeiteten, und ein russischer Soldat hielt Wache mit aufgepflanztem Bajonett. Wir sahen auf dem Feld Anpflanzungen von Weißkohl. Wir beide sahen nicht ein, dass nur die Russen davon profitieren sollten. Und wir rissen im Vorbeigehen schnell einige Weißkohlköpfe aus der Erde. Gerade, als wir diese in unsere Taschen packen wollten, rief der Wachsoldat: „He, was macht ihr da”? und schimpfte und drohte uns in Russisch. Wir liefen mit unseren Kohlköpfen unterm Arm schnell davon, freuten uns über die Essware und waren froh, dass er nicht sein Gewehr benutzt hatte, um uns zu vertreiben.

Es gab um Lübstorf herum viele Felder mit Zuckerrüben und wir hatten uns schon einmal, wenn die Feldarbeiter Mittagszeit hatten, einige geholt, um davon Sirup zu kochen als Brotaufstrich. Einmal sahen wir, dass auf dem kleinen Bahnhof ein Güterzug, beladen mit Zuckerrüben, zum Abtransport stand, der noch nicht fertig beladen war. Am nächsten Morgen standen wir sehr früh auf, nahmen einen kleinen Ziehwagen und fuhren vor Tagesbeginn zu den Güterwagen. Wir füllten unseren Ziehwagen mit Zuckerrüben und zogen den Wagen mit Holzrädern polternd auf dem Kopfsteinpflaster mitten auf der Straße, vorbei an dem Polizeigebäude bis nach Hause. Die Angst beim Beladen und die Angst bei dem 5-10 Minuten Rückweg waren vorbei, und wir kochten tagelang Sirup in riesengroßen Töpfen. Die Zuckerrüben wurden zerkleinert und mussten stundenlang gekocht, gerührt und eingedickt werden, um Sirup daraus zu gewinnen.

Auch das Brennholz wurde knapp und wir konnten den Ofen nicht heizen. Da nahmen wir wieder den Ziehwagen, gingen‘ in den ca. eine Stunde entfernten Wald und sammelten Holz und fällten dabei auch einen kleineren Baum, den wir in lange Enden zersägten. Mit dem hochbeladenen Wagen mühten wir uns wie kleine Ziehpferde ab. Mit einem Mal kamen zwei junge russische Soldaten auf uns, zu und fragten, woher wir das Holz hätten. Sie hatten wohl Verständnis für unsere Lage, gingen den Heimweg mit uns und zogen sogar unseren Ziehwagen bis vor die Haustür. Dann verabschiedeten sie sich, “’kamen aber in die folgenden Woche noch ein paar Mal und wollten mit uns plaudern und ausgehen. Unsere Familie hatte Mühe, sie abzuwehren. Sie sagten, wir wären nicht mehr da und wohnten jetzt in der Stadt.

Wir zersägten und spalteten das Holz auf dem Hof, aber es wollte nicht gut brennen, weil es zu feucht war. Schräg gegenüber unserem Haus, auf‘ der anderen Straßenseite in einem Waldgebiet, entdeckten wir einen ehemaligen Telegrafenmast, der jetzt nicht mehr benutzt wurde und auch frei von Drähten war. Da das Holz sehr trocken war, eignete es sich besonders gut zum Feueranzünden. Wir gingen nun mit der Säge in der Hand, während der Mittagszeit dorthin und sägten den Telegra¬fenmast unten ab und transportierten ihn auf unseren Hof. Sofort wurde er zersägt und in kleine Stücke mit dem Beil gehauen. Aber wir waren noch nicht ganz mit unserer Arbeit fertig, da kam ein Polizist auf den Hof und forderte uns nach langem Debattieren auf, das Holz alles zur Polizeiwache auf den Hof zu bringen, die sich nur einige Häuser weiter in unserer Straße befand. Wir waren schließlich bereit, ihm etwas von dem Holz abzugeben, damit auch er seinen Ofen in der Polizeiwache besser anzünden könne, aber das, meiste behielten wir und teilten es auf für unsere Familien. Der Polizist beschwerte sich auch nicht über das wenige Holz, das wir ihm brachten, denn letztlich hatten wir uns nicht dafür abgemüht, dass er eine warme Stube bekommt.

Ja, diese Zeit nach dem Kriege war eine schlimme Zeit. Die Ernten in den Gebieten, wo gekämpft wurde, waren zum Teil vernichtet, die Acker blieben im Frühjahr unbestellt und es gab wenig an Nahrungsmitteln zu kaufen. Während des Krieges hatten wir in Pommern nicht gehungert, denn meine Großmutter hatte einen Bauernhof und mein Vater war selbständig und seine Kundschaft bestand zum größten Teil aus Bauern, die alle mal etwas mitbrachten zum Essen, das war dann zusätzlich zu den Lebensmittelmarken. Aber jetzt, nachdem der Krieg zu Ende war, wurde der Hunger und die Kälte so groß, dass jeder irgendwie organisierte, wo sich nur eine Gelegenheit dazu bot, oder er ging auf, den schwarzen Markt, um Waren zu tauschen. Als Flüchtlinge aus dem Osten konnten wir keine Wertgegenstände gegen Essen eintauschen, denn wir waren froh, dass wir selbst mit dem Leben davon gekommen waren.

Die Frau Kort nebenan hatte uns noch etwas Besonderes anzubieten, sie war Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Sie sprach oft davon und machte uns mit den Lehren dieser Kirche vertraut. Sie war eine Schwester von Schwester Ruwohlt und eine Tante von Lottchen Ruwohlt. Mit Lottchen, die ungefähr in meinem Alter war, befreundete ich mich.

Als ich wieder zu meinen Eltern nach Schwerin zurückzog, wurde in Schwerin gerade eine Gemeinde unserer Kirche gegründet. Sie bestand aus Flüchtlingen von Königsberg und Danzig in Ostpreußen sowie aus Schneidemühl und Stettin in Pommern. Die ersten Missionare kamen in diese Stadt, Bruder Böhme aus dem Erzgebirge und Bruder Pollesche, und sie übernahmen den Rest der Bekehrung. Ich wurde am 9.Februar.1946 im Außen-Ziegelsee vom Missionar Walter Böhme getauft, es war am Geburtstag von Hyrum Smith. Am Rande des Sees lag Eis und Schnee, aber ich habe trotz‘ des eiskalten Wassers keine Erkältung bekommen. Meine Mutter wollte nicht mitgehen und so war nur meine Tante Herta, die gerade zum Besuch bei uns war, und natürlich die beiden Missionare mit zur Taufe gegangen. Meine Mutter und mein Bruder Günter ließen sich dann doch am 16.Juni.1946 taufen und meine Tante Frieda wurde später auch getauft. Mein Vater ärgerte sich sehr darüber und war damit nicht einverstanden. Auch Onkel Erich, Tante Friedas Mann, ließ sich nicht taufen. Als er dann einige Monate später sehr schwer erkrankte und im Krankenhaus lag, besuchten Tante Frieda und ich ihn und sagten ihm, dass wir jeden Tag für ihn beteten, damit er gesund würde. Darüber war er sehr erfreut und er sagte uns, dass er sich auch taufen lassen würde, wenn er wieder gesund würde. Onkel Erich wurde wieder gesund, aber taufen ließ er sich doch nicht. Er starb nach einigen Jahren am Herzinfarkt und hatte nun die Gelegen¬heit zur Taufe während der zusätzlich geschenkten Jahre verpasst, Ich habe diese Verordnung stellvertretend für ihn vollziehen lassen im Tempel.

Mein Vater beantragte zu dieser Zeit die Ausreise in den Westen, in die Nähe von Braunschweig, dorthin, wo sein Freund, der frühere Ortsgruppenleiter Herr Dyssak, jetzt lebte, denn für meinen Vater war es aus poli¬tischen Gründen besser, den russischen Sektor zu verlassen. Ich wollte aber nicht in eine Gegend, wo es keine Gemeinde unserer Kirche gab, und da ich von Schwester Kort und Schwester Ruwohlt wusste, dass es in Hamburg viele gute Gemeinden gab, war es mein Wunsch, dorthin zu kommen. Von diesem Wunsch erzählte ich den Missionaren und Bruder Pollesche sagte zu mir: „Wenn sie den Wunsch haben, weiterhin zur Kirche zu gehen, so, wird der Herr ihnen helfen, und sie werden den Umzug in diesen Ort nicht machen “. Ich glaubte fest an die Worte des Missionars und dass der Herr es so geschehen lassen würde. Ich begann auch nicht meine Sachen in den Koffer zu packen, als die Zeit der Übersiedlung herannahte. Meine Mutter hatte schon fast alle Habseligkeiten eingepackt, aber genau zwei Tage vor der Abfahrt erkrankte sie plötzlich an Gelbsucht. Der Arzt verordnete Bettruhe und erklärte sie für reiseunfähig, so dass mein Vater die Fahrkarten und Umsiedlungspapiere in den Westen zurückgeben musste. Er war sehr böse auf mich, schimpfte und tobte und sagte, ich stehe mit dem Teufel im Bunde, denn sonst hätte so etwas nicht passieren können. Eigenartigerweise wurde sie innerhalb kürzester Zeit auch wieder gesund, aber der Abreisetermin war verpasst. Dieses Geschehen war ein großes Zeugnis für mich, dass der Herr wirklich eingreift, wenn wir fest daran glauben. Ich hatte fest daran geglaubt, denn ich holte nicht meine Sachen aus dem Schrank, um sie in den Koffer zu packen. Aber wie das geschehen sollte, wusste ich nicht, und niemals hätte ich gedacht, dass meine Mutter oder jemand aus der Familie krank werden würde, so dass die Reise abgesagt werden müsste. Ich musste er¬kennen, der Herr hat immer seine eigenen Wege.

Mein Vater zog nun zu seiner sehr alten Tante, die in Westberlin wohnte. Er fand dort auch Arbeit im Westen und wir Kinder blieben mit meiner Mutter zunächst in Schwerin, weil es unmöglich war, für uns in Berlin eine Unterkunft zu finden. Berlin war durch Bombenangriffe so stark zerstört, dass selbst gebürtige Berliner kaum eine Chance hatten, in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Meine Freundin Lottchen Ruwohlt war eine gebürtige Hamburgerin, sie hatte dort einen Freund in der Hamburger Gemeinde und eine Halbschwester Henny, die Halbjüdin war und in der Nähe des Ohlsdorfer Friedhofs in Bramfeld wohnte. Sie plante schwarz (das heißt unerlaubt) über die Grenze zu gehen bei Lüchow/Dannenberg und für zwei Wochen bei ihrer Halbschwester Henny zu wohnen. Lottchen wollte nicht so gern allein das Wagnis machen und so überredete sie mich, mit ihr zu gehen. Wir beide gingen nachts mit einigen anderen Grenzübergängen in das west¬liche Gebiet, ohne einer russischen Patrouille begegnet zu sein. Ich fuhr von Bramfeld aus für einige Tage nach Elmshorn, wo meine Tante Anni, Vaters jüngste Schwester, wohnte. Tante Anni und Onkel Hans motivierten mich, die Familie in den Westen zu bringen. Ohne Hindernisse passierten Lottchen und ich auch die Grenze auf den Rückweg. Nun besuchte ich meinen Vater in Berlin und überbrachte ihm die Nachricht von Tante Anni.

Mein Vater hatte nur eine Tasche voll Kleidungsstücke und so war es nicht schwer für ihn – außer Mut, den er aufbringen musste – nachts über die Grenze in den Westen zu gehen. Eines Tages schrieb er uns dann, dass er jetzt bei Tante Anni wohnt und auch in Hamburg-Harburg bei der Möbelfirma Niemerski als Tischlermeister arbeitet.

Zu dieser Zeit hörte ich gerade von einem älteren Mann in der Nachbarschaft, dass er in einer Woche beabsichtige bei Schlutup/Lübeck über die Grenze in den Westen zu gehen. Ich fuhr also mit ihm. Unterwegs in der Eisenbahn geseilte sich noch eine ältere Frau zu uns, so waren wir zu dritt. Auf der letzten Bahnstation vor der Grenze stiegen wir aus und begaben uns in dem Wald. Da es noch nicht dunkel genug war, lagerten wir eine Zeitlang im Wald und stärkten uns, indem wir unsere eingepackten Brotschnitten verzehrten und dazu die Trinkflaschen leerten. Ich erinnere mich noch, dass wir viel lachten, scherzten und Spaß miteinander hatten. Als es nun dunkel genug war, machten wir uns auf den Weg zur Grenze. Wir gingen wieder auf den Hauptweg im Wald, der zur Grenze führen sollte. An der linken Seite des Weges war ein Waldgebiet mit hohen Kiefern, das sehr durchsichtig war wegen der hohen, langen Stämmel und rechts neben uns war eine Schonung mit dicht bepflanzten Tannen. Um nicht auf den ausgefahrenen breiten Sandweg zu geraten gingen wir auf einem schmalen Trampelpfad neben der dichten Schonung und unterhielten uns im Dunkeln wohl so laut und angeregt, dass wir nicht eher die Russenpatrouille mit aufgepflanztem Bajonett hinter uns bemerkten, bis wir sie sprechen hörten miteinander. Vor Schreck drehten wir uns um, erkannten die Gefahr, liefen sofort in die Tannenschonung und blieben gleich hinter den ersten Tannen still sitzen, um das Knistern der Zweige zu verhindern. Wir hatten große Angst und befürchteten, die Russen könnten schießen oder mit dem Bajonett in die Tannen stechen und uns töten oder verletzen, aber welch ein Wunder, die beiden russischen Soldaten gingen vorbei und unterhielten sich. Der Vater im Himmel hatte uns jedenfalls auf wunderbare Weise beschützt.

Nach einer langen Wartezeit wagten wir uns dann wieder auf den Weg und marschierten weiter bis zu einer Weggabelung. Wir entschlossen uns, lieber den schmalen unteren Weg durch den Wald zu benutzen anstatt auf die Anhöhe in das beleuchtete Häuschen zu gehen, um zu fragen, wo wir uns nun eigentlich befinden. Unser Gefühl hatte uns aber den richtigen Weg geführt, denn schon nach einigen Minuten sprach uns plötzlich ein Mann an, den wir im Dunkeln hinter einem Baum nicht sehen konnten. Er sagte: „Halt, stehen bleiben, hier ist eine Klingelschnur. Wenn sie die Schnur berühren, kommt sofort die russische Wache oben aus dem Häuschen angelaufen. Bitte geben sie mir nachein¬ander einzeln die Hand und steigen sie vorsichtig, ohne an die Schnur zu geraten, über die Schnur hinweg, dann sind sie schon auf westlichem Gebiet.

Nach einigen Monaten begleitete mich mein sieben Jahre jüngerer Bruder Günter bei einem Grenzübergang in Helmstedt. Ich glaube, es war ein Osterbesuch im Jahr 1947 bei meinem Vater. Auf der Hinfahrt in den Westen lief alles programmgemäß. An den Grenzen gab es jetzt viele Grenzführer, die Zeit und Möglichkeiten ausgekundschaftet hatten, um Leute in den Westen zu führen für einen kleinen Geldbetrag. Aber auf der Rückreise kam die russische Grenzpatrouille unerlaubterweise sogar ins Niemandsland mit Fahrrad und aufgepflanztem Bajonett und empfing eine ganze Gruppe von Heimreisenden auf einer Wiese am Waldrand. Günter war elf Jahre alt und wurde von einem der Russen auf sein Fahrrad gesetzt und den langen Weg bis zur Kommandantur von ihm geschoben. Wahrscheinlich tat es ihm leid, dass der arme kleine Junge so lange laufen musste. Allen wurde der Personalausweis abgenommen und wir wurden eine Nacht auf dem Boden der Kommandantur eingesperrt. Dort durften wir im Sitzen oder Liegen auf den nackten Holzdiehlen übernachten. Am nächsten Morgen erhielten wir die Ausweise zurück und durften unsere Fahrt nach Hause fortsetzen, Ich sagte, als ich meinen Ausweis in der Hand hatte, zum Russen: ich gehe hier wieder einmal über die Grenze, das lasse ich mir von ihnen nicht verbieten und mit zum Wachhaus gehe ich dann auch nicht mehr und lasse mich von ihnen einsperren “. Der russische Soldat hörte sich das an, ohne ein Wort zu erwidern. Wahrscheinlich hatte er Verständnis dafür, aber er tat auch nur seine Pflicht.

Wieder heil bei meiner Mutter gelandet, verkündete ich‘ ihr: „So, nun gehe ich nur noch einmal schwarz über die Grenze zum Westen, und dann bleibe ich dort. Es wird immer gefährlicher an den Grenzen. Ihr müsst euch nun entschließen mitzukommen, sonst müsst ihr später allein über die Grenze gehen “. Wir vereinbarten einen Termin und eines Tages packten wir die Betten und die notwendigste Kleidung auf einen kleinen Ziehwagen mit vier kleinen Holzrädern, die mit Eisenringen umgeben waren, und fuhren mit der Eisenbahn Richtung Grenze. Die Angst begann schon auf dem Bahnhof in Schwerin, denn mit diesem Gepäck fiel man unweigerlich bei eventuellen Kontrollen auf. Wir, das waren meine Mutter, meine Brüder Günter und Siegfried und ich, fuhren nun mit diesem Gepäck bis nach Helmstedt.

Mein Bruder Fritz blieb, in Schwerin zurück, denn er wollte dort seine angefangene Tischler-Lehre beenden und dann zum Westen nachkommen. Bleiben wollte er auf keinen Fall im Osten, denn eine Begegnung mit russischen Soldaten im Jeep hatte ihm gereicht. Fritz ging abends gerade eine Straße entlang, als ein junges Mädchen auf ihn zukam und ihn bat, ihr zu helfen und sie vor den russischen Verfolgern zu beschützen. Fritz sagte zu diesem Mädchen: „Ich kann dir nicht helfen, aber lauf in irgendein Haus, bitte um Schutz und warte bis die Russen fort sind “. Das Mädchen befolgte den Rat, aber Fritz, der seinen Weg nichts ahnend fortsetzte, erhielt die Quittung. Plötzlich kamen die russischen Soldaten, die das beobachtet hatten, mit dem Jeep an meinem Bruder vorbeigefahren, ein Russe sprang heraus, gab Fritz einen Kinnhaken, dass er ca. einen halben Meter weit flog und auf dem Kantstein des Bürgersteiges landete. Außer ein paar Schürfwunden war alles gut gegangen, aber Fritz war so wütend, dass er nach Hause eilte in die Wismarsche Straße, nicht sehr weit von den russischen Unterkünften entfernt. Auf einer Kellertreppe stand unsere unbenutzte, kleine Hexe. In dieser Brenn- oder Kochhexe hatte Fritz eine Pistole versteckt, die er sich nach Kriegsende, als alle deutschen Soldaten ihre Waffen irgendwo wegwarfen, besorgt hatte. Niemand von uns wusste es bisher, er holte die geladene Pistole heraus, ging ans Fenster damit und sagte: „Wenn jetzt die Russen mit dem Jeep vorbeifahren, schieß ich sie tot “.

Meine Mutter hatte große Mühe, ihn von seinem Vorhaben abzubringen und ihn zu beruhigen. Sie sagte „Was denkst du dir dabei, die Russen stellen dich und die ganze Familie an die Wand und erschießen uns. Wir haben den Krieg verloren und müssen so manches erdulden, du hast jetzt keine Rechte “. Fritz ließ sich überzeugen, dass wir die Unterlegenen waren und versteckte seine Pistole anderweitig.

Ohne in eine Kontrolle geraten zu sein, kamen wir nun mittags in Helmstedt an. Wir waren, wie üblich, nicht allein, denn mehrere Menschen wollten die Mittagszeit nutzen, um über die Grenze zu gehen. Einer war Kundschafter für alle und kam nach kurzer Zeit mit der Botschaft zurück: Wir müssen noch eine halbe Stunde warten, denn die beiden Grenzwachen haben ihre Runde noch nicht beendet, danach könnten wir es wagen. Nach einer halben Stunde marschierte die kleine Gruppe von Grenzübergängern los, zuerst über Kopfsteinpflaster, und das mit unserem schwer beladenen Wagen und den Eisenrädern. Ich hatte das Gefühl, dass man uns meilenweit hören konnte. Dann kamen wir zum Glück auf einen Sandweg und mit ein wenig Angst und die Augen immer wie ein Späher auf eventuell-plötzlich erscheinende Wachposten gerichtet, gelangten wir in den Westen.

Wir fuhren nach Schlutup bei Lübeck in ein reguläres Auffanglager für Flüchtlinge. Dort mussten wir drei Tage bleiben, bis alle Formalitäten erledigt waren, d. h. wir erhielten eine Zureisebescheinigung für Westdeutschland. Weil unser Vater bereits hier lebte und arbeitete, die Ausweise würden für den Westen abgestempelt und geändert, wir zählten nun als Wohnungssuchende beim Wohnungsamt und hatten somit Anspruch auf Lebensmittelmarken.

Nun begann der Kampf mit dem Wohnungsamt um eine Wohnung. Jede Woche verhandelte ich mit den Beamten auf dem Wohnungsamt. Und so fragte ich laufend an, ob irgendwo eine Wohnung für uns frei ist. Durch Fürsprache des Bankdirektors, wo ich zurzeit als Banklehrling arbeitete, be¬kam ich dann zuerst ein Einzelzimmer bei einem älteren Ehepaar und als mehrere Monate später meine Eltern eine Wohnung in Elmshorn erhielten, zog ich zu ihnen. Mein Bruder Fritz hatte seine Tischlerlehre inzwischen beendet und seine Prüfung mit Auszeichnung als einziger von ganz Mecklenburg und Vorpommern bestanden. Er hatte sich auch bei einer Pfahlkonferenz in Dresden taufen lassen und war nun Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Er kam jetzt auch zu uns nach Elmshorn und fand eine Arbeitsstelle in Hamburg bei einer großen Möbelfirma. Er lernte Ursula Schoenrock aus der Gemeinde Wilhelmsburg kennen und wanderte 1952 mit der Familie Schoenrock nach Amerika, nach Salt Lake City, aus. Den Zwi¬schenfall in Schwerin mit den Russen hatte er nicht vergessen, denn er sagte: „Dann bin ich wenigstens ganz weit von den Russen entfernt “.