Calbe in der Altmark, Sachsen-Anhalt
Mein Name ist Erich M. Vergin. Ich wurde 1926 in Calbe in der Altmark geboren. Meine Eltern waren nicht verheiratet und ich wurde erzogen bei meinen Großeltern, väterlicherseits in Burg bei Magdeburg. Mein Großvater hieß Gustav Henze und seine Frau, meine Großmutter, Berthe Schulze. Und zu denen bin ich auch gesiegelt.
Meine Mutter lernte ich mit 17 Jahren in Berlin kennen. Ich weiß, dass sie dort verheiratet war, und kenne die sieben Kinder, die sie hatte.
Ich habe den Beruf Industriekaufmann gelernt und wurde nach der Lehrzeit in den Arbeitsdienst eingezogen für drei Monate und danach gleich zur Luftwaffe. Das musste zu dieser Zeit jeder junge Mann und jedes junge Mädel gesetzlich tun. Und nach dieser Zeit, in Januar, wurde ich nach Mähren in der Tschechoslowakei zur Infanterieausbildung. Wir mussten erst drei Monate Infanterieausbildung machen und dann wurden wir der Einheit zugeteilt. Ich bin zum Kampfgeschwader 76 und wurde mit allen Dingen vertraut gemacht, die die Luftwaffe von mir erwartete. Ich war jedoch nicht im Krieg zu Einsatz gekommen.
Als der Krieg vorbei war, ging ich wieder nach Burg, wo meine Großmutter noch lebte. Sie lebte auch mit uns, als wir geheiratet haben. Es war sehr schwierig zu der Zeit nach dem Krieg.
Ich wurde getauft in Juni 1948 und wir heirateten dann in August 1948. Nach der Taufe wir gehörten zur Gemeinde Magdeburg. In der Zwischenzeit war dann auch mein Schwiegervater der Gemeindeleiter. Wir zogen später nach Schwerin, wo durch die Umstände und die Schwierigkeiten, die entstanden beschlossen wir mit der Hilfe von Bruder Walter Krause und Henry Burkhardt nach Westdeutschland zu ziehen. Das war illegal und auf der Fahrt, wo ich die Vorbereitungen machten, wurde ich aus dem Zug geholt und wegen Versuch der Republikflucht zu neun Monaten Gefängnis in Bützow verurteilt. Nach der Entlassung, zwei Monate später gelang uns die Flucht mit der Hilfe der bereits erwähnten Brüder.
Wir gingen durch verschiedene Flüchtlingslager in Westdeutschland, und weil wir aus einem kommunistischen Staat kamen, mussten wir nachweisen, dass wir keine Kommunisten waren, um die Auswanderungspapiere zu bekommen. Wir trafen in Salt Lake City am 17. Februar 1962 ein.
Nachdem ich die Sprache ein Bisschen gelernt hatte und auch amerikanischer Staatsbürger wurde, hatte ich die Gelegenheit durch meinen Bischoff eine Anstellung in dem Kirchenhauptquartier zu bekommen. Ich habe dort in Buchprüfung und Investierung gearbeitet, bis ich in den Ruhestand ging.
Zwei Monate danach, in August 1992, verließen wir Amerika für unsere Mission in der Berliner Mission.