Aachen, Nordrhein Westfalen
Ich bin Schwester Margarete Stroganoff geborene Schwedland. Ich bin in Aachen geboren und habe auch im Westen die meiste Zeit gelebt. Nur 1944 als Aachen geräumt wurde, ehe die Amerikaner einzogen, während des Krieges, bin ich nach Brandenburg gegangen und habe dort im Flugzeugwerk im Büro gearbeitet. Meine Eltern sind meine Mutter, Johanna Schwedland geborene Kolter, und mein Vater Carl Schwedland
Gegen Ende des Krieges bin ich, als die Russen immer näher kamen, geflüchtet Richtung Westen und bin am 20. Mai 1945 in Aachen angekommen. Es war zuerst noch schwierig über den Rhein zu kommen und ich habe dann bei meinen Schwiegereltern einige Tage übernachtet. Ich war verheiratet. Mein Mann war Student und war natürlich Soldat. Ich war dann so Mitte bis Ende Mai in Aachen bei meinen Eltern. Die waren zu dieser Zeit auch schon wieder in Aachen mit meiner jüngsten Schwester.
Mein Mann ist gefallen. Ich habe wieder geheiratet. Habe aus der Ehe eine Tochter. Die Ehe wurde geschieden. Es war eine sehr schwere Zeit. Da wohnte ich nicht in Aachen und bin dann wieder nach Aachen zurückgegangen. Da lernte ich die Kirche kennen. Das war 1960 im April. Ich wurde am 30. Juli 1960 getauft und wohnte zu der Zeit in Aachen mit meiner Tochter. Sie heiratete mit 21 Jahren.
Damals, als ich die schwere Zeit erlebte, besuchten mich Missionare. Ich hatte davon gehört im Geschäft, die Leute sprachen davon, dass die Missionare von Haus zu Haus gingen. Ich selber war katholisch, fühlte mich aber nie sehr zur katholischen Kirche hingezogen. Meine Tochter war katholisch und in dem Jahr ging sie das erste Mal zur Kommunion. Da bin ich wohl mit hingegangen. Aber mich interessierte, was die Missionare zu sagen haben.
Aber ich war sehr fremd in der Gegend in Aachen, wo ich wohnte zu der Zeit und habe gewartet, dass sie kommen. Ich wollte in den Geschäften erfahren, was die Leute erzählen, doch da war weiter niemand da. Als ich dann nach Hause ging, kamen sie im Treppenhaus mir entgegen, kamen zurück und haben bei mir geschellt und ich habe sie hereingelassen und mit ihnen einen Termin vereinbart, wann sie kommen wollten und mir von einer neuen Religion, wie es hieß, zu erzählen.
Sie sind dann regelmäßig gekommen, haben mich belehrt. Die Nachbarin erzählte mir, dass in der katholischen Kirche, der Pastor von der Kanzel herunter gepredigt hat, man dürfte die jungen Leute nicht rein lassen. Und da hab ich zu ihr gesagt:“ Ich will hören, was sie zu sagen haben. Wenn mir das nicht gefällt, ich hab ja einen Mund, jetzt will ich einmal wissen, was sie zu sagen haben“.
Ich habe dann noch ein Jahr lang da oben in der Gegend gewohnt, das war am Stadtrand. Ich bin dann in die Stadt gezogen, habe dann meine Tochter nicht mehr in die katholische Schule geschickt, sondern in eine evangelische, weil die anderen Mitglieder ihre Kinder in die evangelische Schule schickten. Der Rektor fragte mich natürlich, aus welchem Grund. Ich habe ihm gesagt, ich bin jetzt bei der Kirche, da sind ja auch die anderen Kinder bei Ihnen in der Schule aus unserer Kirche. Meine Tochter ging dann dort zur Schule, bis sie ins Gymnasium ging. Meine Tochter war damals Mitglied und ist heute kein Mitglied mehr. Es waren noch Missionare, die die Kirche leiteten, als ich dazu kam. Später war es der Bruder Siebke, der heute noch ein Mitglied dort in der Gemeinde ist.
Der Bruder Baumann war Gemeindeleiter. Heute ist die Gemeinde auch größer geworden, die war immer sehr klein, sie haben ein eigenes Gemeindeheim, ein Haus. Ich weiß nicht, ob es jetzt eine Bischofgemeinde ist; wir waren lange nicht mehr in Aachen. Zuletzt, als wir in Aachen waren, waren sie immer noch in irgendwelchen gemieteten Räumen, wenn wir sonntags hingekommen sind.