Graz, Steiermark, Österreich
Ich bin Erika Elisabeth Josephine Vollath, geborene Bliemegger, geboren am 17. März 1930 in Graz, Österreich. Mein Vater heißt Karl Bliemegger, meine Mutter Anna Barbara Wagner. Meine Geburt war sehr überraschend, ich kam viel zu früh. Mein Vater lag im Bett mit Knieverletzungen von einem Ski-Urlaub und meine Mutter war sehr erschrocken, weil das Geschäft ohne Vater nicht laufen konnte. Dann bin ich zur Welt gekommen mit nicht einmal sieben Monaten. Ich war sehr klein, 950 Gramm schwer, und wurde auf einem Heizkissen aufgezogen. Einmal hat es meine Mutter zu hoch eingestellt und dann hatte ich plötzlich rote Wangen. Es ging insofern gut, weil meine Mutter viel Muttermilch hatte, die mir nahezu entgegen floss. So brauchte ich mich als kleiner Winzling nicht so sehr anzustrengen. In diesem ersten Jahr war es sehr schwierig, denn ich bin sieben Mal gestorben. Sieben Mal standen schon die Kerzen neben mir, der Arzt war da und hat den Tod festgestellt. Nach einiger Zeit war ich aber doch wieder da. Sie waren alle sehr erstaunt. Immerhin hat der Arzt gesagt, dass ich einen sehr starken Willen hätte. Das hat meine Mutter dann auch festgestellt. So bin ich über die erste Zeit gut hinweggekommen.
Ich ging in Graz in die Volksschule und dann ins Gymnasium. Als ich vierzehn Jahre alt war, stellte ich an meine Eltern die Frage: „Was ist der Sinn des Lebens?“ Ich habe noch zwei Brüder und die Eltern haben gesagt: „Wir müssen für euch sorgen. Damit ihr euch im Leben zu Recht findet, sollt ihr lernen und das wollen wir euch bieten. Ihr müsst natürlich arbeiten.“ Ich habe mir gedacht, warum, das ist der Sinn des Lebens? Das kann es doch nicht sein. Über diese Antwort war ich eigentlich sehr verzweifelt.
Eines Tages stand ich in der Küche und dachte mir, nein, das ist kein Leben, das ist es nicht wert. Ich wollte mir meine Pulsadern aufschneiden. Ich war wirklich sehr verzweifelt. Da kam eine Schulkollegin herein, die vorher nie bei mir war und sagte: „Was machst du da?“ Wie es so ist, ich habe das Messer weggelegt. Sie ging bald darauf weg. Jetzt erst, 2004, habe ich diese Schulkollegin wieder getroffen und habe sie gefragt: „Kannst du dich erinnern? Du hast mir einmal das Leben gerettet.“ Darauf sagte sie: „Was, ich?“ „Ja, du warst bei mir.“ Sie sagte: „Das weiß ich nicht mehr.“
Mit sechzehn Jahren habe ich mich entschlossen, am Gymnasium Religion zu einem Abiturfach zu nehmen. Ich dachte bei mir, dass ich jetzt wirklich aufpassen müsse, was unser Universitäts-Professor uns sagte. Er sprach über die Dreieinigkeit. Ich sagte zu ihm „Herr Professor, was sie da sagen, glaube ich nicht, dass Gott, Jesus Christus und der Heilige Geist eine Person sind.“ Er wollte mir das in der langen Pause erklären, aber ich habe ihm am Ende dieser Wanderung im Gang gesagt: „Nein, Herr Professor, das glaube ich nicht.“ Ich bin nicht mehr zum Religionsunterricht gegangen, was beinahe das Ende am Gymnasium gewesen wäre, denn mehrere Lehrer haben mir dann nur schlechte Noten gegeben. Ich konnte zu Hause nichts darüber erzählen, denn meine Eltern waren der Meinung, die Lehrer hätten immer recht. In meiner Verzweiflung ging ich mit den Heften, die ungerecht beurteilt waren, zum Direktor und zeigte sie ihm. Er hat sie bei sich behalten und hat gesagt: „Lass sie da. Ich werde das machen.“ Er hat mit den Lehrern gesprochen, die sich einzeln bei mir entschuldigt haben. Was soll eine sechzehnjährige Schülerin davon halten? Ich konnte die Zusammenhänge nicht erkennen. Das war dann auch überstanden.
Ich habe das Abitur, in Österreich sagt man die Matura, gemacht. 1948/49 kam mein Vater von der Gefangenschaft nach Hause. Er war beim Volkssturm. Er ist gerade noch am Ende des Krieges eingezogen worden. Weil er gesagt hat: „Der Krieg ist verloren“, hat man ihm alles weggenommen. Er war Kreishandwerksmeister, und man und hat ihn mit Spaten, einem Gewehr und ein paar Handgranaten an die Grenze nach Ungarn geschickt, um den Russen entgegen zu gehen, die mit Panzern gekommen sind. Er war mit fünfundzwanzig anderen Männern an dieser Grenze. Durch seine Erfahrung aus dem ersten Weltkrieg hat mein Vater gewusst, wie man sich am besten einbuddelt, so dass er mit allen fünfundzwanzig Männern wieder zurückgekommen ist. Darüber war er sehr glücklich und sehr stolz.
1938 erlebte ich, wie das deutsche Militär in Graz einzog. Ich sehe heute noch die offenen Volkswagen und Motorräder mit Beiwagen, wie sie ganz langsam an uns vorbeigezogen sind, bejubelt von den Menschen. Blumen hat man ihnen zugeworfen und Zigaretten. Das waren alles Kostbarkeiten. Ich habe zuvor erlebt, wie die Menschen an den Straßenecken oder irgendwo gesessen und um etwas gebettelt haben. Es gab furchtbar viele Bettler. Meine Eltern machten überhaupt kein Geschäft. Mein Vater war Fleischhauer und er konnte gar nichts verkaufen. Es war wirklich eine schlimme Zeit. Weiterhin habe ich dann bemerkt, dass auf einmal ein Aufschwung da war. Die Leute hatten plötzlich Arbeit, sie waren wieder froh und man sah keine Bettler mehr herumsitzen. Es war ein plötzlicher wirklicher Wandel.
1944 kamen die Flüchtlinge. Wir waren eingesetzt, um diesen Flüchtlingen aus Bessarabien eine schöne Weihnacht zu bereiten. Wir haben Weihnachtslieder gesungen, den Baum geschmückt und haben alles gemacht, was wir tun konnten, um ihnen Freude zu bereiten. Sie waren auch sehr glücklich. Es waren Menschen, die alles zurückgelassen hatten, aber man hat das dort gar nicht gespürt. Im Sommer 1944 war ich im Ernteeinsatz in der südlichen Steiermark. Ich war als Jüngste mit in einer Gruppe. Wir hatten auf den Feldern das Getreide zu schneiden beziehungsweise diese Bündel zu machen. Wir hatten kein Wasser zum Trinken, es gab nur einen leichten Tischwein zum Trinken, denn das Wasser war ungenießbar, man wurde davon krank. Aber mir hat das gar nichts ausgemacht, das war interessant. Wir waren drei Wochen dort und sind jeden Freitag um fünf Uhr in die Kaserne marschiert. Dort war für uns ein Tisch gedeckt. Wir saßen: ein Mädchen, ein Soldat, ein Mädchen, ein Soldat usw. Vor uns stand je eine Flasche Wein und ein Stück Kuchen. Ich habe mir gedacht, ich habe den leichten Wein getrunken und das hat mir nicht geschadet, also kann ich diesen Wein auch trinken. Ich, mit vierzehn Jahren, habe eine ganze Flasche Wein ausgetrunken. Wir waren etwa eine/eineinhalb Stunden dort und sind danach wieder nach Hause marschiert. Zu zweit sind wir marschiert, ich ging nach vorne und habe vor der ganzen Gruppe den Kasper gemacht. Dabei habe ich mich innerlich beobachtet und sagte zu mir „ du blöde Gans“. Sofort bin ich wieder zurückgegangen und habe seither nie mehr Wein angerührt. . Das habe ich auch so eingehalten. Dabei ist es bis heute geblieben.
Noch ein Erlebnis im Krieg: Graz wurde bombardiert. Wir hatten in der Mitte der Stadt ein Geschäft. Ich kam von der Schule und wollte unbedingt in den Schloßbergtunnel, Das ist der Berg, mitten in der Stadt, in dem Tunnels hinein gebaut wurden, um für die Bevölkerung einen sicheren Bunker zu schaffen. Dort wollte ich unbedingt hin, aber die Zeit hat nicht mehr gereicht. So bin ich unterwegs in den nächsten Keller gelaufen, als ich gesehen habe, dass die Bomber schon über mir waren. Meine Mutter war in demselben Keller. Wir haben uns dort getroffen. Plötzlich ein Krach, Licht aus, alles hat gescheppert, wir waren voll Staub und Dreck. Rechts und links von uns wurden die Häuser zerbombt, alles war kaputt. Aber wir kamen raus. Das war ein ungeheures Erlebnis für mich und meine Mutter. Wir gingen nach Hause. Man musste jede Nacht aus dem Bett raus und in den Keller gehen. Meine Mutter war nachtblind, sie konnte gar nichts gesehen. Ich dagegen konnte nachts gut sehen und da habe ich sie immer geführt. Jedenfalls ging auch diese Zeit vorbei.
Mein Vater war inzwischen durch den Volkssturm an der Grenze nach Ungarn, und Graz wurde evakuiert. Meine beiden Brüder waren an der Front und meine Mutter und ich sind mit dem zurückziehenden Militär nach Westen marschiert, alles zu Fuß. Wir sind soweit gegangen, bis meine Mutter sagte: „Wir zweigen jetzt ab und gehen in die Berge.“ Meine Eltern hatten verabredet, dass sie sich dort treffen wollten. Wir waren auf ungefähr eintausend-zweihundert Metern Höhe, eine Gegend, wo meine Eltern oft am Wochenende waren. Mein Vater war passionierter Jäger und wir waren überall bekannt. Bevor wir oben ankamen, kaum weg von diesem Treck nach Westen mit Soldaten und allen, die unterwegs waren, kam plötzlich ein englischer Tiefflieger. Der hat auf uns gezielt, ist genau zu uns geflogen und hat auf uns geschossen. Meine Mutter lag im Straßengraben und ich natürlich auch, aber ich lag so, dass ich den Piloten genau gesehen habe und dachte mir: „Dich werde ich nie vergessen, dein Gesicht kenne ich in hundert Jahren noch.“ Er hat geschossen, hat uns aber nicht getroffen und ist abgedreht und wieder zu diesem großen Treck geflogen. Wir sind weiter auf diese Alm gegangen.
Am 8. Mai war die Kapitulation und im Mai war die Zeit, in der die Bauern ihr Vieh immer gesammelt haben, um es auf die höheren gelegene Weiden zu treiben. Genau dort, wo die Bauern sich immer getroffen hatten, waren wieder Männer. Aber was sind das für Männer? Wir konnten das nicht erkennen, sie waren zu weit weg. Wir konnten auch nicht sehen, wo das Vieh war. Aber wir haben gesehen, dass bei jedem etwas in der Sonne aufblitzte. Wir waren fünf Mädchen, ich mit fünfzehn Jahren, die anderen bis achtzehn Jahre alt. Plötzlich schaute ich vor uns hinunter, denn der Weg, auf dem wir standen, war an einem Abhang. Ich schrie: „Die Russen kommen!“ Die Russen kamen ganz lautlos von unten herauf, sie haben sich überhaupt nicht verraten. Jede von uns ist in irgendeine Richtung gerannt. Ich bin über den Weg gerannt, auf dem wir waren, in den nächsten Wald hinauf, aber so gerannt, dass ich wirklich keine Luft mehr bekam. Wir waren den ganzen Tag so verstreut. Die eine in Brennsesseln, ich weiß nicht, wo die überall waren, ich zumindest war im Wald. Es wurde in allen Richtungen geschossen. Man konnte nirgends hingehen. Ich bin nicht in Gefahr gewesen. Als es dunkel wurde, bin ich wieder langsam zurückgeschlichen und habe gehorcht, ob ich etwas höre oder sehe, aber es war alles ruhig. Ich kam ins Haus und sah, dass niemand da war, keine fremde Sprache oder so etwas. So war das auch überstanden.
Meine Mutter hat mich öfters ins Tal geschickt, weil wir nichts zu essen hatten. Die Bergbauern selber hatten kaum etwas. Ich musste immer Brot holen. Das war ein Weg von eineinhalb Stunden hin und eineinhalb Stunden zurück. Vor dem Ort hatten die Russen einen Schlagbaum aufgerichtet. Da musste jeder entweder einen Ausweis zeigen oder sagen, wohin er gehen wolle. Ich hatte keinen Ausweis, ich hatte gar nichts. Sie wollten nur wissen, wohin ich gehe. Ich habe gesagt, dass ich Brot holen wolle und wieder zurückkomme. Sie hatten mich jedes Mal am Schlagbaum eine Stunde stehen lassen und die anderen gingen durch. Warum lassen die mich nicht durch? Ich war ein so naives Mädchen. Meine Mutter hatte mich zum Glück überhaupt nicht aufgeklärt. Ich habe von nichts etwas gewusst. Ich denke, dass war mein Schutz. So ging ich auch wieder zurück.
Wir waren auf einem Berg und da konnte man auf der einen Seite wie auf der anderen runtergehen. Da ging ich auch auf der anderen Seite ins Tal, wo meine Mutter meine Aussteuer in einem Gasthof untergebracht hatte. Ich sollte nachschauen, ob die Sachen noch da waren. Das habe ich auch gemacht. Damals hatte man Leinen für ein Mädchen vorbereitet und Tischwäsche usw. Eines Tages kam ich hin und die Kiste war aufgebrochen worden und das meiste hat gefehlt. Das habe ich zu Hause berichtet. Es kam dann noch eine ungute Geschichte dabei heraus, denn die Leute aus diesem Dorf haben gesagt: „Bei uns waren keine Russen. Vielleicht wissen wir, wer das war?“ Es hat sich herausgestellt, dass es eine Persönlichkeit aus dem Dorf war. Inzwischen war ich siebzehn Jahre alt und musste zum ersten Mal bei Gericht aussagen. Das war sehr schlimm für mich, aber es musste sein! Dieser Mann durfte dann nicht mehr in den Ort. Das war sehr traurig.
Ich hatte keine Angst während des Krieges. Ich war auch als Melderin unterwegs. Wenn irgendetwas Schlimmes passiert war, wenn Bomben gefallen sind, musste ich zur Polizei laufen. Ich war innerlich ganz ruhig. Mich haben auch die Bomben nicht aufgeregt. Ich kann es gar nicht erklären. Für mich war es schlimm, dass mein Vater nicht da war, dass er und meine Brüder an der Front waren.
Ich war beim Jungvolk. Das war Spaß für mich, weil ich bei der Sing- und Spielschar war. Wir haben viel gesungen, wir haben Theater gespielt, wir haben Dinge getan, die einfach ein Mädel erfreuen. Wenn wir gestrickt haben, haben wir gewusst, wir machen es für die Soldaten. Als junges Mädel mit zwölf oder dreizehn Jahren, die anderen waren alle älter, hatte ich eine Gruppe geführt, die Anwärterinnen für Führerinnen waren. Ich musste am Ende sagen, wer Führerin wird und wer nicht. Ich hatte Intuition und habe gewusst, die wird eine Führerin und die nicht. Erklären kann ich das nicht, ich muss die Person sehen, mit ihr zusammengearbeitet haben, dann konnte ich mich dazu äußern. Es gab für mich keine Regel.
Ich habe die Matura gemacht. Danach war das Geschäft, der Betrieb zerbombt, die Maschinen waren gestohlen. Die kamen wieder, als man wusste, wer sie genommen hatte. Mein Bruder hat sie mit Hilfe eines anderen wieder nach Hause gebracht. Mein jüngerer Bruder Heinz war ziemlich früh nach dem Ende des Krieges zu Hause Er war in Ober-Italien und hatte gegen die Amerikaner gekämpft. Er wurde bald gefangen genommen, hat sich als Koch gemeldet und ihm ging es gut. Ihm fehlte gar nichts. Er kam braungebrannt nach Hause, in einem weißen Anzug, der aus Mehlsäcken genäht war, diese amerikanischen Mehlsäcke.
Als dagegen mein älterer Bruder Karl kam, da waren wir sehr erschrocken. Ein Schritt, zwei Krücken , wieder ein Schritt. Wer kam auf unsere Tür zu? Es war mein Bruder, der im Weichselbogen im Kampf gegen Russland auf eine Tellermine getreten war, und der dadurch nicht nur den Fuß verlor, schließlich wurde ihm auch das Bein bis über das Knie abgenommen. Das war sehr schlimm für uns alle.
Nach dem Krieg war es sehr schlimm, wir hatten nichts zu essen. Meine Mutter konnte ihr Geschäft auch nicht führen, es gab ja nichts. Ausgepresste Rindergrammeln, das war Rinderfett, das ausgelassen und in Reifen gepresst wurde, die so hart waren wie Holz, aber das war besser als gar nichts. Da ist kein Fett mehr drin, gar nichts. Als mein jüngerer Bruder dann zu Hause war, sind er und ich hinaus auf das Land gegangen und haben dort gearbeitet. Wir haben dann Maismehl oder Bohnen oder Mehl nach Hause gebracht, so dass wir wieder etwas zu essen bekamen.
Mein Vater kam erst 1948, abgemagert, aus der Gefangenschaft zurück. Weil der Betrieb nun wieder aufgebaut werden musste, habe ich nach der Matura sieben Jahre im Geschäft gearbeitet und konnte nichts anderes tun. Ich habe noch ein Jahr Handelsschule angehängt, damit ich die Buchhaltung und Stenographie und diese Dinge lernte, die man am Gymnasium nicht gelernt hat. Zu Hause habe ich dann die Buchhaltung übernommen, war im Geschäft, habe den Haushalt geführt und war Mädchen für alles. Ich habe das auch gerne getan, es war notwendig, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben so die größte Not abgewendet und es ging langsam, aber stetig wieder aufwärts.
Doch hatte ich dann den Wunsch zu studieren. Gerne wäre ich Ärztin geworden. 1956 bin ich zu einem Freund gegangen, der gleich nach der Matura an der Uni war. Er war einer der jüngsten Professoren für Jura. Ich habe ihm gesagt, dass ich ein Studium brauche, das ich mit all meiner Arbeit, die ich zu tun hatte, verbinden konnte. Neben der Arbeit? Ja, aber was? Er hat die Vorlesungskataloge durch gewälzt und sagte: „Mache Englisch.“ Ich sagte: „Nein, Englisch macht jeder. Das mache ich nicht.“ Er fragte mich, was ich noch machen könnte und sagte dann: „Russisch.“ Ich sagte: „Ja, gut. Ich mache Russisch.“ Ich bin im zweiten Semester Russisch eingestiegen und habe in drei Wochen das erste Semester nachgeholt. Sie hatten nämlich grundsätzlich nur die kyrillische Schrift durchgenommen. Ich habe in der vorgeschriebenen Zeit das Staatsexamen in Russisch gemacht.
Inzwischen war ich verheiratet und als mein Studium zu Ende war, war mein Bub zwei Jahre alt. Ich habe dann ein zweites Kind im fünften Monat verloren. Wir haben erst bei meinen Eltern gewohnt, dann hat mein Mann eine eigene Wohnung gekauft. 1962 hat mein Mann eine große Aktion gemacht, er war bei Raiffeisen Werbeleiter in der Steiermark, und hat dort, was die Öffentlichkeitsarbeit betraf völlig neue Wege beschritten. Er hat mit Kunst, Kultur, Theater usw. eine ganze Woche in dem Ort St. Georgen Konzerte gemacht, Vortragabende gegeben und ein Theaterstück wurde eigens für diesen Anlass geschrieben. Jedenfalls war es eine große Geschichte. Plötzlich musste mein Mann mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus. Das war eine Zeit, die sehr schlimm war. Aber der Erfolg seiner Arbeit war, augenscheinlich, so dass Direktoren aus Bayern auf ihn aufmerksam wurden „Herr Vollath, wollen sie zu uns nach München kommen?“ Mein Mann hat das Angebot angenommen und wir sind 1962 nach München gezogen, wobei mein Mann zuerst alleine dort war. Er hat in Bayern die Öffentlichkeitsarbeit für Raiffeisen übernommen.
Ich habe meinen Mann im Geschäft kennen gelernt. Er kam ins Geschäft, schaute, sah mich, ging wieder, schaute und kam immer wieder. Dann hat er mich gefragt, ob ich nicht mit ihm in die Oper gehen möchte? Ich war eine begeisterte Opernsängerin. Im Gymnasium hatten wir auch die Möglichkeit, in einem a Kapella Chor zu singen. Ernst Märzendorfer, der ein ziemlich berühmter Dirigent geworden ist, hat aus unserem Chor, das war ein Chor zusammengestellt mit Studenten der Gymnasien in Graz, und wir haben nicht nur Konzerte gegeben , waren mit der Neunten von Beethoven in Salzburg , sondern haben dann auch in der Oper gesungen, in den Meistersingern und in Turandot. Das waren wunderbare Erlebnisse.
Mein Mann heißt Koloman mit Vornamen. Der Name kommt ursprünglich aus Irland, ist aber in Ungarn sehr gebräuchlich. Zurzeit, als meine Schwiegereltern jung waren, gehörte der Teil von Österreich, in dem sie lebten damals zu Ungarn. Wir waren inzwischen in München und ich habe die wahre Kirche gesucht. Dieser Gedanke hat mich nie losgelassen. Als mein Mann im Büro und mein Kind in der Schule waren, bin ich jeden Tag in die Kirche gegangen und habe den Herrn gefragt, wo die Wahrheit ist, die ich finden möchte. Eines Tages war ich am Stachus und da stand ein Bus mit der Weltkugel, Christus hier und Christus da. Ich sagte zu ihnen: „Endlich wissen sie, dass Christus in der ganzen Welt ist und nicht nur im Mittleren Osten.“ Die jungen Männer haben mir gesagt, dass sie mir ein Buch geben wollen, aber ich habe dankend abgelehnt. Inzwischen habe ich alles, was es über Kirche und Religion gegeben hatte, gelesen. Wie die katholische Kirche, wie die evangelische Kirche entstanden ist und wie die Apostel getötet worden sind. Das war für mich ganz klar, dass die Kirche nicht auf der Erde war. Aber, wenn es Gott gab, dann musste auch irgendwo auf der Erde seine Kirche sein! Aber wo?
Kurze Zeit später kamen zwei Missionarinnen an unsere Tür. Als ich gerade vom Einkaufen zurückkam, hörte ich meinen Mann sagen: „Ja, wissen sie, das ist nichts für mich, aber für meine Frau.“ In dem Moment kam ich herein, sie haben einen Prospekt dagelassen. Darin stand etwas von einem Buch Mormon, von dem ich noch nie etwas gehört hatte. Da wurde ich aufmerksam. Zwei Wochen später kamen sie wieder und haben einen Prospekt mitgebracht mit dem Stempel, wann und wo sie sich treffen. Weil wir sonntags meistens zum Spaziergang an der Isar unterwegs waren, mussten wir an der Haltestelle umsteigen, die in der Nähe dieses Ortes war, wo sich die Menschen in dieser Kirche trafen. Ich sagte zu meinem Mann, dass ich gerne einmal hinfahren möchte, ohne dass mir jemand zur Seite steht und mir dies und das erklärt. Ich möchte die Wahrheit alleine herausfinden. Mein Mann und mein Sohn sind nach Hause gefahren und ich bin hingegangen. Ich habe das Abendmahl genommen und habe so getan, als würde ich dazugehören, ich habe auch mitgesungen, das Abendmahl genommen und dachte, niemand würde wissen, dass ich nicht dazu gehöre. Ich habe aufgepasst, woraus sie nun predigten und worüber gesprochen wurde.
Am Ende blieb ich vor dem Versammlungsraum stehen und habe mir die Leute angeschaut, und da kamen die beiden Missionarinnen vom zweiten Stock herunter. Die eine sagte: „Wir kennen sie.“ Ich sagte: „Ja, ich kenne sie ganz bestimmt.“ Ich habe gedacht, dass sie so viele Menschen kennen und gar nicht wissen können, wer ich bin. Plötzlich aber kam jemand auf mich zu und sagte. „Sie sind aber kein Mitglied?“ Ich sagte: „Woher wollen Sie das wissen?“ Es war der Missionspräsident, der gerade an diesem Tag in der Versammlung war. Ich sagte: „Ich bin kein Mitglied, aber ich hätte gerne dieses Buch, aus dem Sie zitiert haben, das kenne ich nämlich nicht.“ Sie haben mir dieses Buch mitgegeben und ich bin zur Straßenbahn gegangen. Ich hatte eine halbe Stunde Zeit, um in diesem, mir völlig fremden Buch zu lesen. Als ich zu Hause ankam, habe ich glücklich zu meinem Mann gesagt: „Jetzt habe ich die Wahrheit!“ Endlich, habe ich sie gefunden!“ Er aber sagte zu mir: „Nein, also jetzt bist du nicht ganz hell.“ Für mich war das aber ganz klar. Ich habe um den Besuch der Missionarinnen bei mir zu Hause gebeten. Sie kamen schnell, und gaben mir die Lektionen. Ich habe gebetet und den Herrn gefragt, ob das wahr ist. Als ich kniete, ging es mir ähnlich wie Joseph Smith. Es war furchtbar, alles schwarz um mich, obwohl es heller Vormittag war. Und flehte zum Herrn: „Himmlischer Vater, hilf mir.“ Und dann bekam ich die wunderbare Bestätigung ins Herz, und habe gewusst, es ist wahr!
Mein Mann sollte mir dann die Erlaubnis zur Taufe geben. Es war September/Oktober 1967, als ich die Kirche kennenlernte. Er wollte mir die Erlaubnis aber nicht erteilen. Weil niemand in der Kirche möchte, dass Ehen auseinander gehen, habe ich gewartet. Zu Weihnachten sind wir, wie jedes Jahr, nach Österreich gefahren. Ich habe nichts anderes mitgenommen, als für jeden ein Buch Mormon. Sie schauten es an und schauten mich an und fragten: „Was ist los mit dir?“ Der Einzige, der gesagt hat: „vielleicht hast du recht“, das war mein Vater. Das war mir eine große innere Freude. Als wir wieder nach Hause gekommen sind, habe ich meinen Mann noch einmal gefragt, ob ich getauft werden konnte, er verneinte wieder.
Ich habe dann diesen Umstand mit den Missionarinnen besprochen und gegen Ende des Monats Januar1968 haben wir drei Tage gefastet und gebetet. Das war unglaublich, dass die jungen Missionarinnen dieses große Opfer während ihrer harten Arbeit für mich bringen konnten. Zuvor habe ich meinem Mann gesagt, wenn er nach diesen drei Tagen nicht unterschreibe, ginge ich weg von ihm, nehme den Sohn mit und wir lassen uns scheiden, denn ich habe dem Herrn mehr zu gehorchen als ihm und er habe überhaupt kein Recht, zu bestimmen, was meine Religionsfreiheit betreffe. Nach drei Tagen, nach diesem Fasten und Beten, habe ich, das erste laute Gebet vor meinem Mann gesprochen. Er wurde weiß wie die Wand. Es war Mitternacht und eiskalt, er zog nichts über und rannte hinaus. Ich habe mir überlegt, was ich überhaupt gesagt habe? Etwa so, dass er die Verantwortung nicht tragen könne . Jetzt hatte ich ein ruhiges, wunderbares Gefühl, die Ungewissheit war gewichen. Ich bin ins Bett gegangen, habe herrlich geschlafen in der Gewissheit, dass mein Mann unterschreiben würde So war es auch. Am nächsten Morgen hat er seinen Fahrer mit dem unterschriebenen Block geschickt und einem Zettel dazu, ich solle aber unseren Sohn nicht in diese Sache hineinziehen.
Wolfgang wusste längst davon, wir haben bei jeder Gelegenheit gemeinsam im Buch Mormon gelesen. Er wollte sich mit mir zusammen taufen lassen, aber mein Mann hat es nicht erlaubt .Als mein Sohn zehneinhalb Jahre alt war, habe wir die Kirche kennengelernt und mit vierzehn Jahren hat er sich taufen lassen. Das war für mich wunderbar, ja, es war einfach herrlich. Nach einem Jahr Mitgliedschaft habe ich meinen Patriarchalischen Segen bekommen. Das war für mich auch sehr wichtig. Dann immer noch dieser Gedanke, wie sollte ich mit einem Mann leben, der eigentlich von der Kirche nichts wissen wollte, wie soll das gehen? Ich war ziemlich engagiert und war gleich Lehrerin und Leiterin in der PV. Es gab überhaupt keine Berufung für mich, als Schwester, in der ich im Laufe der Jahre meiner Mitgliedschaft nicht gedient hätte. Unter anderen war ich zwei Mal für die Öffentlichkeitsarbeit im Pfahl zuständig. Ich habe mir das sehr schwierig vorgestellt. Dann bekam ich von Bruder Geist in Stuttgart meinen Patriarchalischen Segen. Ich bin an einem Tag weggefahren, an dem mein Mann auswärts war und mein Sohn hat zum ersten Mal den Schlüssel umgehängt bekommen. Als ich am Abend nach Hause kam, ich habe den Segen noch im Gedächtnis gehabt, später habe ich ihn schriftlich bekommen, da wusste ich, keine Trennung war möglich Der Herr möchte es anders. Ich soll meinen Mann in der Familie und in seinem Beruf unterstützen. Zuerst war ich zornig und dachte, nein! Aber natürlich, wenn man weiß, der Herr möchte das, dann tut man es. Ich habe es gemacht und bin sehr glücklich darüber, dass ich meinen Mann in allen Dingen unterstützen konnte. Als Anerkennung für seine Arbeit, die gleichzeitig auch sein Hobby war, bekam er Auszeichnungen von der Republik Deutschland und Österreich das goldene Ehrenzeichen. Da war ich natürlich sehr froh, dass der Herr uns so sehr gesegnet hat. Unser Sohn Wolfgang hat eine Mission in Japan erfüllt, war mehrmals Hoher Rat und fast zehn Jahre Bischof. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Ich war zwölf Jahre Ratgeberin in der Pfahl-FHV. Zuerst war es Schwester Roth, als München und Salzburg zusammengelegt waren. Danach war es Schwester Blaukart. Damals war Krieg in den neunziger Jahren zwischen Serben und Kroaten. Weil ich damals auch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war, bin ich zum Münchner Sozialreferat gegangen und habe dort nachgefragt, ob wir als Kirche für sie etwas tun können, sie bei ihrer Arbeit unterstützen können? Der vorherige Staatssekretär hatte uns schon einmal besucht und wir haben ihm den Heimabend gezeigt. Er war davon sehr angetan. Inzwischen ging er aber in Pension. Frau Dr. Jakob, die damals da war, sagte zu mir: „Ja, sie können etwas tun. Wir bekommen Anfragen aus Jugoslawien für Babyausstattungen.“ Ich fragte, wie viele sie haben wolle. Sie meinte, so ungefähr sechzig. Ich ging zu unserm Pfahlpräsidenten, damals Rudolf Hunger und wir haben das besprochen. Die Brüder waren einverstanden, dass wir uns in dieser Sache engagieren. Ich bin zu allen dreizehn Gemeinden, zu den FHV-Leitungen gegangen und habe ihnen das Projekt erklärt. Wir wollten Bananenkartons mit Babyerstausstattungen, als erstes Bett für die Neugeborenen füllen. Die jungen Frauen in Jugoslawien wurden jeweils von den Feinden geschwängert. Hilfe für diese Frauen war also sehr notwendig. Die Schwestern haben begeistert gearbeitet, sie haben gestrickt, genäht, gehäkelt, waren auf Flohmärkten und haben eingekauft. Wir haben Windeln besorgt, die zu waschen waren, dazu Fläschchen und Schnuller. Von Firmen haben wir Bettzeug, das vom Design her, abgelaufen war, bekommen und daraus für Babybettchen Ausstattungen genäht. Alle Schwestern waren begeistert dabei. Im Laufe des Jahres haben wir eintausend-zweihundertfünfzig Baby-Kartons zusammengebracht. Die Brüder haben ausgerechnet, dass der Wert dessen eine Million Mark war. Jeweils an Wochenenden haben die Brüder Lastwagenladungen voll über die Grenze nach Jugoslawien gebracht. Ich war in Kontakt mit Botschaft in Bonn und auch mit der Deutschen Botschaft in Zagreb. Beide Botschaften haben uns in dieser Sache tatkräftig unterstützt, so dass eine gerechte Verteilung der Babyausstattungen gewährleistet war.
Am Ende dieser großen Aktion haben wir ein Ehepaar aus Kroatien und eins von serbischen Geschwistern, Mitglieder der Kirche, zu uns nach München-Solln eingeladen. Wir hatten einen Riesen-Flohmarkt mit allem, was die Schwestern selbst hergestellt hatten, und das wurde verkauft. Brot wurde gebacken, Nudeln wurden verkauft und Marmeladen, Bilder, Häkeleien und Strickereien. Wir haben an diesem Tag achttausend DM zusammengebracht. Wir haben dieses Geld geteilt, so dass für jedes Ehepaar aus Serbien bzw. Kroatien viertausend DM blieben. Diese Geschwister haben wir dann noch gefragt, was sie mit diesem Geld anschaffen wollten? Die Einen sagten, sie kaufen sich einen Bauernhof. Das konnte man zu dieser Zeit für dieses Geld bekommen. Sie wollten für Geschwister so eine Art Wohlfahrtshaus haben. Die Anderen haben sich für eine Nähstube entschieden. Für die Nähstube konnten wir ihnen Nähmaschinen und sämtliches Material, Stoffe und Zubehör mitgeben. Beide Ehepaare waren überwältigt. Sie sind einander um den Hals gefallen, sind uns um den Hals gefallen und sind dann als die Glücklichsten wieder nach Hause gefahren. Leider haben wir nicht verfolgt, was daraus geworden ist. Wir haben gesehen, dass Krieg wirklich nicht sein muss, wenn Menschen vom Evangelium wissen, einander verstehen und miteinander arbeiten. Das ist das, was mir in der Kirche sehr, sehr gut gefallen hat, dass wirklich sämtliche Geschwister, ganz gleich ob schwarz, weiß oder gelb, zusammen leben, arbeiten und Freude haben können.
Am Ende seines Lebens habe ich meinen Mann zu Hause gepflegt. Es war eine sehr schwere Zeit. Ich war dann natürlich nicht mehr Sonntagsschullehrerin. Ich wurde von der Kirche beurlaubt und war nur noch zu Hause. Aber ich habe erlebt, dass die Geschwister auch für uns gebetet haben. Mein Mann hat sich gefragt und hat zwei Mal seine Ärzte gefragt: „Was soll ich tun, meine Frau möchte so gerne, dass ich zu ihrer Kirche komme?“ Beide Ärzte haben gesagt, dass seine Frau ihn nicht zwingen könne. Ich sagte: „Herr Doktor, wenn ich meinen Mann hätte zwingen wollen, würde das ganz anders aussehen.“ Beide haben gesagt: „Herr Vollath, sie müssen sich jetzt entscheiden!“ Er hat mit sich gekämpft. Nächtelang hat er mich gebeten, für ihn zu beten. Ich saß im Bett und habe für ihn gebetet. Drei Tage bevor er starb, rief mich Koloman ans Bett: „Du wirst sehen, wir werden in weißen Kleidern beim Herrn sein.“ Ich dachte, wo er das her hätte, wir haben nie von weißen Kleidern gesprochen. Zuerst wusste ich wenig mit seiner Aussage anzufangen. Es war das letzte, was er gesagt hat. Drei Tage später ist mein Mann gestorben. Heute weiß ich, dass er eine Vision gesehen hat und ich bin sehr dankbar.
An dem Tag, als mein Mann starb, rief mich der Bischof an und hat gesagt: „Schwester Vollath, wir beten für Sie.“ Ich sagte: „Dankeschön, aber ich hätte gerne die Papiere, denn ich möchte eine Tempelmission erfüllen!“ Zu dieser Zeit war mein Mann noch am Leben. Am selben Tag ist er ganz friedlich eingeschlafen.
Mein Mann ist am 28. November gestorben und ich bin Anfang April nach Friedrichsdorf, auf meine erste Tempelmission, unter den Geschwistern Karl und Hanna Borcherding gegangen, mit denen ich bis zum Ende ihrer dreijährigen Mission war. Nachdem ich mit meinen Sohn gesprochen hatte, bin ich hier in Friedrichsdorf geblieben, wo ich inzwischen, von Präsident Fetzer, eine weitere Mission erfüllte und so lange dem Herrn in seinem Haus diene möchte, als mir Zeit dazu gewährt. Ich weiß vom ganzen Herzen, dass dies das Werk des Herrn ist, dass Seine Kirche wiederum durch Joseph Smith auf der Erde hergestellt worden ist, dass der Himmlische Vater und Jesus Christus, sein Sohn, leben und dass Thomas S. Monson der Prophet ist, den der Herr zu dieser Zeit berufen hat.