Hansestadt Lübeck

mormon deutsch karl heinz rumstiegMein Name ist Karl-Heinz Rumstieg geboren bin ich am 15. Oktober 1933 hier in Lübeck. Meine Vater hieß Karl Rumstieg und ist in Lüneburg also in Hagenow-Heide geboren worden. Meine Mutter heißt Wilhelmine geborene Steinfeld. Meine Großmutter war früher schon Mitglied und dadurch ist meine Mutter mit zwei ihrer Schwestern zur Kirche gekommen. Wir waren zwölf Kinder zu Hause. Wir wohnten in einer kleinen Siedlung. Mein Vater war bei den Stadtwerken beschäftigt, also Straßenbahnbetrieb. Und war dort Schaffner und hat dort gearbeitet. Wir zogen dann in eine Siedlung für Kinderreiche und Mitglieder der Firma Lüsil gehörten.

Nun kam der Krieg. Wir waren wie gesagt zwölf Kinder zu Hause. Als der Krieg vorbei war verlor mein Vater seine Arbeit, weil er früher als Parteimitglied in der NSDAP tätig war. er konnte es nicht mehr machen. Solche Leute, die da gewohnt hatten und der NSDAP angehört hatten mussten diese Wohnung verlassen. So wurden wir mit zwölf Kindern aus der Wohnung ausgewiesen. Wenn mein Vater in die SPD eingetreten wäre, hätten wir wohnen bleiben können. Dadurch haben wir unsere Wohnung verloren und zogen in die Stadt. Da lebte man noch mit Gaslicht. Wir hatten zwei Zimmer zu Verfügung. in der Küche die war soweit dunkel. Die war nur noch mit Gaslicht zu bewohnen. in der Zwischenzeit war meine Mutter, meine Schwester gestorben. Sie hatten beide eine Krankheit und zwar Keuchhusten nannte man das früher. Meine Schwester und ich wurden beide geimpft. Wir konnten auch beide überleben. Nur sie fiel mit vierzehn Jahren von einer Mauer runter und kam ins Krankenhaus und hat die Besinnung verloren. Also durch Gehirnhautentzündung, das sich nachher herausgestellt hat. Diese Ganze hatte sich durch die Impfung in der Gehirnhaut festgesetzt und durch den Sturz ist das aufgeplatzt und dadurch kam es zu einer Gehirnhautentzündung, daran ist sie dann auch gestorben.

Das Schwierige war zu damaliger Zeit, mein Vater war wieder bei der Stadt beschäftigt und er hatte die Möglichkeit Holz zu sammeln, damit meine Schwester einen Sarg bekam. Sonst hätte sie einfach eingewickelt werden müssen in ein Tuch und wäre dann einfach in die Grube gepackt. Das Schönste war an der Sache nur, dass der Pastor – meine Schwester sollte konfirmiert werden, sie ging zum Konfirmandenstunde und sollte den nächsten Tag konfirmiert werden – nur als wir zum Friedhof kamen, kam der Pastor nicht. Der hat uns in Stich gelassen. Dadurch musste ein anderer Pastor, der am Friedhof beschäftigt war einspringen und hat dann die ganze Beerdigung fertig gemacht. Meine Eltern haben darauf hin gesagt, wenn ein Pastor nicht bereit ist seinen Schutzbefohlenen auf dem letzten Weg zu begleiten, dann treten wir aus der Kirche aus. und das war der Grund weshalb wir aus der Kirche ausgetreten sind. Meine Eltern sind evangelisch konfirmiert worden. sind auch getauft worden, ich glaube sogar in der Marienkirche, und dadurch sind wir von der Kirche weg gegangen.

Im Winter kurz vor Weihnachten kam ein Bruder Hans Mohr, der damalige Bischof bzw. Gemeindepräsident. kam, als wir zusammen saßen. Auf einmal klopfte es und da stand ein Mann davor. er stellte sich vor als Hans Moor, er wäre der Gemeindepräsident der Gemeinde Lübeck. Er kam mit einem Handwagen und brachte uns Lebensmittel – Konserven und alles Mögliche auch Kleidung. Und dadurch sind wir überhaupt mit der Kirche bekannt geworden. Später stellte sich heraus, dass meine Mutter schon Mitglied war durch ihre Mutter, eine geborene Steinfeld. Dadurch wurde ihr Name mit in der Gemeinde geführt. Wir sind dann nachher später Mitglieder geworden. Ein Teil meiner Geschwister haben dann später die Versammlungen besucht und einige wurden dann getauft. Ich bin am 16. Oktober. 1948 mit einem Bruder [Wilfried] Süfke zusammen.

Bruder Süfke war der erste Bischof mit hier in Lübeck mit seinem Bruder und noch einigen von meinen Geschwistern. Dadurch sind wir zur Kirche gekommen und wurden wir in der Kirche geführt namentlich. Meine Geschwister worden nachher konfirmiert und nachher sind sie von der Kirche weggeblieben. Von den zwölf Geschwistern leben zurzeit nur noch sechs. Die anderen sind gestorben und was da alles noch passiert. Ich bin zurzeit der Älteste Und ich muss jetzt immer dafür sorgen, meine Geschwister kommen immer zu mir und fragen, wie geht es dem und dem, wo sind die hingezogen, wo leben die jetzt. Somit bin ich, wie sagt man so schön, der Patriarch der Familie Rumstieg.

Wir haben jetzt noch einen Sohn, der lebt in Berlin. Meine Frau und ich haben 1975 geheiratet. Meine Frau kommt aus Hannover. Sie ist dort zur Kirche gekommen und dadurch haben wir uns nachher kennen gelernt. Welche aus Hannover haben ihr gesagt, wir kennen einen Bruder in Lübeck, der sucht da eine Frau, der ist schon etwas älter.

Ich bin noch zwischendurch noch mit auf Mission gewesen bevor ich geheiratet habe und zwar von 1962 bis 1964 als Baumissionar. Wir sind von 1962 bis 1963 in Augsburg gewesen und haben das Gemeindehaus in Augsburg mit gebaut, dass von einer Fremdfirma gebaut wurde. ich habe jetzt gehört, dass es abgerissen worden ist und ein neues gebaut worden ist. Von dort aus bin ich dann versetzt worden in die Schweiz, was immer mein Lieblingsland war, wo ich immer noch mal hin wollte. Ich bin in di Schweiz gekommen nach Kappen. Da haben wir ein Gemeindehaus gebaut. Und ich bin dann 1964 wieder hier nach Lübeck zurückgekehrt. Ich bin dann nachher in die Kirche weiter gegangen, wurde ordiniert vom Diakon bis zum Lehrer, zum Ältesten und kam nachher in der Bischofschaft als zweiter Ratgeber. Ich war zuständig für die PV und hab als zweiter Ratgeber gearbeitet und habe eben somit in die Kirche gearbeitet. Ich bin dann zwischendurch zum Hohenpriester ernannt worden. Zwischendurch noch zum Siebziger

Wir hatten zwei Kinder. Eine Tochter und Anton Sascha, er wurde 1976 geboren und dann zwei Jahre später noch eine Tochter. Aber die Tochter ist damals leider tot geboren. Aber mir ist gesagt worden, dass es da noch eine Möglichkeit geben solle, dass diese Kinder, die tot geboren werden, auch später noch ein Mal zur Familie zugeschrieben werden. Nur es ist noch nicht bekannt, aber wir sollen die ganzen Daten aufbewahren und das haben wir auch getan. Sonst hätten wir zwei Kinder gehabt und vielleicht mehrere Enkelkinder. Wir haben jetzt 15 Enkelkinder und zwei Urenkelkinder. Dadurch haben wir unsere Arbeit in sofern getan. Nur unser Sohn, der lebt jetzt in Berlin hat zwei Kinder. Er musste seine Arbeit aufgeben. Er hat eine Krankheit, eine Darmkrankheit, die noch nicht behandelt werden kann. Es ist ein Bruder Wendt in Hamburg, dessen Sohn bzw. des jetzigen Missionspräsidenten Schwiegersohn der Schweiz in Zürich, Präsident Matern, dessen Schwiegersohn hat die gleiche Krankheit. Er musste schon das Auto verkaufen, weil die Krankenkasse die Behandlung der Krankheit nicht bezahlt. Das ist eine sehr teure Behandlung und er kann dadurch keine besondere Arbeit aufnehmen. Er kann nicht lange sitzen. Dadurch kann er keine große Arbeit aufnehmen.

Nun zwischendurch sind wir älter geworden. Ich bin jetzt 75 Jahre. In den neunziger Jahren bin ich mit 60 Jahren Rentner geworden und bekomme dadurch jetzt eine Rente und bin jetzt allmählich 77 Jahre. Ich muss immer aufpassen, dass ich mein richtiges Datum immer noch erwisch. Mein Ziel ist es ja 103 Jahre alt zu werden, ob ich das schaffe weiß ich nicht. Ich bin Klempner und Feinblechner von Beruf her. Habe auf dem Drägerwerk gearbeitet, das ist hier bekannt in Lübeck. alle die im Krankenhaus arbeiten, die kennen das. Das sind Beatmungsgeräte, Narkosegeräte und so was stellen die alles her, die machen die Krankenhauseinrichtungen für die Krankenhäuser hier in Deutschland und auch im Ausland. Dräger ist auch in USA vertreten mit.

Ich bin dankbar, dass ich zur Kirche gekommen bin. Habe zuerst nicht viel gewusst von der Kirche, aber mit der Zeit und durch die Hilfe von Bruder Mohr, der mir die Möglichkeit gab, ich konnte mit dem Zehnten nicht viel anfangen, wusste nicht, was der Zehnte ist und hatte auch wenig Geld um das zu bezahlen, er hat mir die Möglichkeit gegeben im Priestertum mit aufzusteigen. Bin dann langsam aber sicher dazu gekommen, dass ich jetzt Hoher Priester bin. Ich bin nicht mehr ganz so geläufig, weil der Kopf nicht mehr so richtig arbeiten will. Ich muss aber wie gesagt alles aufschreiben, weil mein Gedächtnis nicht sehr gut ist. Ich kann zwar mir noch einige Namen behalten.