Driesen, Friedeberg, Pommern
Ich bin Wilford Zdunkowski und wurde im Jahre 1929 in Driesen [heute Drezdenko] (Neumark), Kreis. Friedeberg, Pommern geboren.[1] Dieser kleine friedliche Ort von ehemals 5000 Einwohnern liegt etwa 180 Km östlich von Berlin und gehört seit 1945 zu Polen. Dort gab es eine kleine aber sehr rege Gemeinde. Am 26. Mai 1937 wurde ich zusammen mit Schwester Rosemarie Jeske im Alter von acht Jahren in der Neuen Netze getauft. Nur wenige Mitglieder konnten anwesend sein, denn es war ein langer Fußmarsch zur Taufstelle. Wir mussten so weit laufen, um Störungen durch Spaziergänger und Angler zu vermeiden. Meine Mutter und meine Großmutter wurden bereits 1924 getauft, mein Vater ca. zwei Jahre später. Trotz aller Bemühungen gelang es uns bis zum heutigen Tag nicht, weitere lebende Personen aus der Verwandtschaft zur Kirche zu bringen. Dafür hat mein Vater sich sehr für die genealogische Arbeit eingesetzt. In späterem Alter habe ich mitgeholfen und diese Tätigkeit zum Teil übernommen. Wir haben den beißenden Spott unserer Verwandten wegen unserer Religionszugehörigkeit ertragen gelernt. In meiner Schulklasse war ich immer das einzige Mitglied der Kirche. Meine Mitgliedschaft, außer Hohn und Spott, hat keine erkennbaren Nachteile für mich gebracht.
Mein erstes Amt in der Kirche wurde mir im Alter von acht Jahren übertragen. Ohne Notenkenntnisse wurde ich Gesangsleiter in der Primarvereinigung. Im Alter von 10 Jahren wurde ich Hilfssekretär in der Sonntagsschule. Die monatlichen Berichte, die immer in den kirchlichen Räumen angefertigt werden mussten, waren mir ein Gräuel. Ich sollte Prozentzahlen ermitteln, lange bevor die Prozentrechnung in der Schule besprochen wurde.
Im Jahre 1941 verzog die Familie nach Stettin/ Pommern. Während wir in Driesen nur gute fünf Minuten brauchten, um zu den Gemeinderäumen zu gelangen, war es wesentlich umständlicher, die Versammlungen in Stettin zu besuchen. Zu Fuß brauchten wir zunächst 45 Minuten, um den Bahnhof in Stettin-Altdamm zu erreichen, dann folgte eine Bahnfahrt von ca. 15 Minuten und schließlich ein 20 Minuten langer Laufweg zur Kirche. Eine Busverbindung von zu Hause zum Bahnhof in Altdamm gab es nicht. Der Weg nach Hause war dann wieder so umständlich. Trotzdem besuchten wir die Versammlungen regelmäßig. Zur Distriktskonferenz 1941 wurde ich zum Diakon berufen und war damals der jüngste Priestertumsträger der Ostdeutschen Mission.
Nach einem schweren Bombenangriff auf die Stadt Stettin gab es viele Ausgebombte, so dass unsere schönen Gemeinderäume von der Partei beschlagnahmt wurden. Um das Möbiliar von Bombengeschädigten vor Wettereinflüssen zu schützen, wurde dieses in den Gemeinderäumen untergebracht. Eine andere christliche Gemeinschaft teilte dann mit uns deren Versammlungsräume, so dass wir zu unterschiedlichen Zeiten unsere Gottesdienste abhalten konnten. Oftmals war es aber auch erforderlich, unsere Versammlungen in einer Wohnung bei Mitgliedern abzuhalten.
Mein Vater arbeitete in einem kriegswichtigen Betrieb, genannt „Pommersche Motorenwerke“, wo auch noch einige andere Brüder der Gemeinde arbeiteten. Aufgrund dieser Beschäftigung wurde er vom Militärdienst befreit. Viele andere Brüder haben die Uniform anziehen müssen, um das Vaterland zu verteidigen. Die Brüder, die nicht eingezogen wurden, hatten außergewöhnliche Lasten für die Kirche zu tragen, damit die unterschiedlichen Versammlungen und sonstige Aktivitäten ordnungsgemäß durchgeführt werden konnten. Man muss auch noch bedenken, dass die wöchentliche Arbeitszeit oftmals weit mehr als 50 Stunden betrug. Mein Vater wurde als Gemeindepräsident der Gemeinde Stargard/ Pommern berufen. Die Entfernung von 30 – 40 Km von unserer Wohnung zur Gemeinde legte Vater mit dem Fahrrad und mit Hilfe der Bahn zurück.. Wegen anderer Verpflichtungen im Zusammenhang mit seiner Arbeit und der Kirche, konnte er manchmal die Gemeinde in Stargard nicht besuchen, so dass Vater mich als seinen Vertreter dort hinschickte. Ein alter Bruder segnete das Abendmahl, ich teilte es aus und musste anschließend eine Ansprache halten. Wenn es nicht anders ging, musste ich gelegentlich die Versammlung leiten.
Der Krieg griff immer stärker in unser Leben ein. Aus Sicherheitsgründen wurde meine Großmutter, eine Kriegerwitwe aus dem ersten Weltkrieg, die bei uns wohnte, mit meinem vier Jahre jüngeren Bruder nach Driesen evakuiert. Dort waren Bombenangriffe noch so gut wie unbekannt, während wir in Stettin so manche Nacht unter Fliegeralarm leiden mussten. Mein Vater wurde dann als Distriktspräsident des Distriktes Stettin berufen. Er hat mich mit der Abwicklung der Büroarbeit stark beschäftigt, so dass wenig Freizeit für mich blieb. Die von der Kirche zur Verfügung gestellte Schreibmaschine war schrottreif und praktisch unbrauchbar. So musste ich mir anderswo eine Schreibmaschine ausleihen.
Als dann die Ostfront den ehemaligen Reichsgrenzen näher kam, wurde meine Mutter zum Schanzen eingezogen. Dort wurde der sogenannte Ostwall errichtet. Nach erfolglosen Versuchen hatte ich endlich das Glück, einen Platz im Segelfluglager Neumühlenkamp in Ostpommern zu ergattern. Dort erlernte ich die Anfangsgründe des Segelfliegens mit dem Schulgleiter SG 38. Kurz nach der Heimkehr aus dem Segelfluglager wurden die „Pommersche Motorenwerke“ bei einem heftigen Tagesangriff durch amerikanische Bomber gründlich zerstört. Die Fabrik lag zwar mitten im Wald, war also ausgezeichnet getarnt, ist aber dennoch durch feindliche Aufklärungsflüge entdeckt worden. Mein Vater und andere Brüder haben den Bombenangriff überlebt. Dass mein Vater überhaupt mit dem Leben davon gekommen ist, grenzt an ein Wunder. Bedauerlicherweise hat der frühere Distriktspräsident Bruder Erich Berndt bei diesem Angriff sein Leben verloren. Er war ein sehr guter Bruder und hat seiner Familie sehr gefehlt. Die POMO, also Pommersche Motorenwerke, hat meinen Vater in ein entferntes Auslagerungswerk versetzt, so dass er die Leitung des Distriktes Stettin an die Ostdeutsche Mission zurückgeben musste. Bei der letzten Distriktskonferenz des Distriktes Stettin, wurde Bruder Ernst Winter als Vaters Nachfolger berufen. Er hat dann den Distrikt in dieser schwierigen Zeit geführt bis Stettin zum Frontgebebiet erklärt wurde. Die Mitglieder der östlich der Oder liegenden Gemeinden waren schon geflüchtet, um westlich der Oder im Reichsgebiet Schutz zu suchen. Viele Menschen gaben sich der irrigen Hoffnung hin, dass die verlorenen Ost-Gebiete bald wieder zurück erobert werden würden.
Man appellierte an die deutsche Jugend, sich freiwillig für den Dienst mit der Waffe zu melden, um unser Vaterland zu verteidigen. Vom Militär und der Partei wurde in meinem Heimatkreis auf den Jahrgang 1929 kein Zwang ausgeübt. Wir 15-jährige Jungen haben auf uns selber Druck ausgeübt. Wer nicht bereit war sich freiwillig zu melden, galt unter den Gleichaltrigen als feiger Hund. So war meine Familie nicht schlecht überrascht, als ich kurz vor der Flucht uniformiert als Kriegsfreiwilliger vor sie hintrat. Ich war wirklich stolz auf meine Uniform und hoffte heimlich darauf, das Eiserne Kreuz zu erwerben bei der Verteidigung des Vaterlandes. Dieser Traum ist jedoch nicht wahr geworden. Erst lange nach dem Kriege habe ich erfahren, dass ich wahrscheinlich mein Leben dem ehemaligen Chef des deutschen Generalstabes, Generaloberst Heinz Guderian, zu verdanken habe. Er hat ausdrücklich verboten, den Jahrgang 1929 an den Brennpunkten der Verteidigungsschlachten einzusetzen. Schlecht ausgebildet und dürftig bewaffnet, konnten wir gegen die russischen Veteranen auch das Kriegsglück nicht mehr wenden und Deutschland vor dem Untergang bewahren. Zur Selbstverteidigung durften wir allerdings eingesetzt werden.
Die Panzerschlacht östlich von Stettin wurde aufgrund der großen Übermacht der Sowjets von diesen gewonnen, und die deutsche Front wurde hinter die Oder zurück genommen. Die deutschen Truppenteile, die sich westlich von Stettin befanden, wurden letztendlich Richtung Elbe zurück gedrängt. Bei einer Anzahl von Tieffliegerangriffen bin ich mit viel Glück und noch mehr mit der Hilfe des Herrn am Leben geblieben.
Am 3. Mai 1945, einen Tag vor meinem 16. Geburtstag, wurde ich des Morgens durch schreckliche quietschende Kettengeräusche aus dem tiefen Schlaf gerissen. In einer Scheune hatten ein Kumpel und ich mit noch anderen Soldaten ein paar Stunden Schlaf gesucht nach den Strapazen des Tages. Die Kettengeräusche rührten von russischen Panzern her, die sich schnell unserer Scheune näherten. In Windeseile wollten wir uns davon machen, wurden aber von Maschinengewehrgarben dazu gezwungen, die Hände hoch zu heben. Die russischen Soldaten durchsuchten uns zu meiner Verwunderung nur ganz flüchtig nach Waffen, sehr sorgfältig aber nach Uhren und Ringen. Erst dann wurden wir gründlich entwaffnet. Mit einer größeren Gruppe deutscher Gefangener wurden wir dann zu irgendeinem Sammelplatz getrieben. Dann näherte sich der russische Tross und wir mussten zu unserem Schrecken beobachten, was den deutschen Frauen und Mädchen angetan wurde, ohne dass wir einschreiten konnten. Meine Hoffnung, dass russische weibliche Offiziere dem wilden Treiben ein Ende bereiten würden, wurde jedoch enttäuscht.
Mein Gebet, nicht in russische Kriegsgefangenschaft zu geraten, sondern in den Westen zu entkommen, wurde nicht erhört. Mit meinem geistigen Auge sah ich schon mein Birkenkreuz in Sibirien. Wie der Prophet Enos, jedoch leise und nicht mit lauter Stimme, habe ich Tag und Nacht gebetet. Mein Gebet hatte nur einen Hauptgedanken: Vater zeige mir den Weg, wie ich der Gefangenschaft entfliehen kann. Die Bewachung durch die zahlreichen russischen Posten, zu Fuß und zu Pferd, war sehr effektiv, so dass sich keine erkennbare Möglichkeit zur Flucht bot. Obwohl ich ziemlich verzweifelt war, hatte ich dennoch das Gefühl, dass der Herr seine schützende Hand über mich hielt. Im späteren Rückblick wurde mir aber ganz klar, dass der Herr mir besonders nahe war, wenn ich ihn weit weg glaubte.
Die täglichen Strapazen waren entsetzlich. Lange Tagesmärsche, wenig oder nichts zu essen und zu trinken, hatten meine Kräfte stark aufgezehrt. Ich will mich ganz kurz fassen. Was ich erlebte, ist wirklich wahr, nicht etwa ein Abenteuerroman. Nach einer Anzahl anstrengender Tagesmärsche, nachts schliefen wir auf feuchten Wiesen, wurden wir in dem ehemaligen Konzentrationslager Neubrandenburg untergebracht. Dort bekam ich auch meine Haare geschoren und war damit schnell als Kriegsgefangener erkennbar. Aufgrund mangelnder Ernährung froren wir in den kalten Mainächten erbärmlich. Plötzlich schleppten einige Landser aus den überfüllten Baracken die verwanzten Bettgestelle heraus und machten ein riesiges Feuer. Die Russen ließen sie gewähren. Für wenige Minuten konnten sich viele nach längerer Wartezeit am Feuer erwärmen. Auch ich hatte Glück und stand dort mit dem Rücken zum Feuer. Die totale Erschöpfung erzeugte in mir einen Ohnmachtsanfall. Wenn nicht zufällig ein mir unbekannter Soldat beobachtet hätte wie ich anfing zu schwanken, wäre ich rückwärts ins Feuer gefallen. Er fing mich im letzten Augenblick auf, sagte irgendetwas und verschwand. Ich bin mir sicher, dass der Herr seine Hand im Spiel hatte. Meine eigenen Gebete und die meiner Angehörigen haben die Aufmerksamkeit des Herrn auf mich gelenkt.
Nach einiger Zeit im Gefangenenlager „Neubrandenburg“ ging der Marsch Richtung Osten weiter. Wenige Tage später überquerten wir die Oder in der Nähe von Greifenhagen [heute Gryfino], wo eine Behelfsbrücke errichtet war. So war ich nicht sehr weit weg von meinem ehemaligen Zuhause in der Nähe von Stettin-Altdamm. Dort wollte sich die Familie nach Beendigung des Krieges wieder treffen. Dass dieses nicht möglich sein würde, ahnten wir bei unserer Trennung noch nicht. Unsere ehemalige Heimat wurde den Polen zugesprochen, die ihrerseits einen Teil ihrer Ostgebiete an Russland abtreten mussten.
Der Marsch Richtung Osten ging weiter. Meine Fluchtpläne fielen in sich zusammen, denn die Bewachung der deutschen Kriegsgefangenen war sehr effektiv. Dennoch betete ich Tag und Nacht sehr inbrünstig. und versprach dem Herrn, ihm den Rest meines Lebens zu dienen, wenn er mir die Flucht aus der Gefangenschaft ermöglicht. Das musste aber geschehen, so lange wir noch im ehemaligen Deutschland waren. Es war mir sehr deutlich bewusst, dass für den Herrn nichts unmöglich ist. Immer wenn der Weg uns in die Nähe eines Waldabschnittes führte, wurde dieses Gebiet besonders scharf bewacht. Meine Kräfte waren schon stark dezimiert aufgrund völlig unzureichender Ernährung und der viel zu geringen Wasserzuteilung. Auch anderen Gefangenen erging es ähnlich, und so manch einer brach am Wegesrand zusammen. Trotz des scharfen Antriebs verlangsamte sich der Marsch Richtung Osten. So konnten es die Russen eines Abends nicht vermeiden, mit den langen Gefangenenkolonnen ein Waldgebiet zu durchqueren. Die Chaussee war ungewöhnlich breit, so dass die Gefangenen nur die Straßenmitte benutzen durften, um ihnen nicht eine mögliche Flucht zu erleichtern. Während dieses Nachtmarsches wurden wir völlig unerwartet von einer Kolonne mit Lastwagen überholt, die mit russischen Soldaten beladen waren. Diese von einer Siegesfeier noch halb betrunkenen Russen sangen Soldatenlieder und brüllten uns zu: „Gitler kaputt!“ Die Eintönigkeit des Marschierens wurde dadurch unterbrochen, und wir alle schauten zu den Russen hin. Dort wo die Lastwagen entlang fuhren, mussten die Gefangenen näher an den Straßenrand ausweichen. Ich selbst marschierte ganz rechts, beobachtete die russischen Lastwagen und dachte aufgrund meiner Schwäche keinen Augenblick an die Flucht.
Nun geschah ein Wunder, das ich bis heute nicht erklären kann. Mir war es, als ob ich einen starken Stoß in den Rücken bekam. Ohne auch nur einen Augenblick zu schauen und zu überlegen, rannte ich sofort los in den Wald. Kein Ruf erschallte hinter mir her oder gar ein Schuss! Zunächst einmal war ich entkommen. Nach einiger Zeit blieb ich stehen, um kurz durchzuatmen, bemerkte aber keine Verfolger, sondern hörte nur weit entfernt leise Geräusche von der Chaussee. Nun rannte ich weiter in den Wald hinein, stolperte über Wurzeln, raffte mich auf, rannte weiter bis ich dann vor Erschöpfung nieder fiel und in einen ohnmachtsähnlichen Schlaf versank. Dieser musste einige Stunden angedauert haben. Es war schon am ganz frühen Morgen, als ich durch Hundegebell geweckt wurde. Ich erkannte einen russischen Soldaten auf einem Fahrrad, der nur wenige Schritte von mir entfernt einen Waldweg entlang fuhr. Vor Schreck blieb mir das Herz fast stehen. Der Hund hatte mich sicherlich wahrgenommen und riss das Fahrrad mit dem torkelnden, wohl angetrunkenen Russen in meine Richtung. Dieser hatte sicherlich gedacht, dass der Hund einen Hasen oder ein Reh gewittert hatte und dem Wild nach wollte. Er brüllte den Hund an, riss an dessen Leine und fuhr weiter.
Endlich fing mein Verstand wieder an zu arbeiten. Nur weg von hier, nur weg! Bald fand ich eine dichte Schonung, in der ich für vorläufig einen Unterschlupf fand. Den Schlaf, den ich verzweifelt suchte, konnte ich aber nicht finden. Langsam begann ich zu erahnen, was sich abgespielte hatte. Ich schüttete dem Herrn mein Herz aus und dankte ihm für meine Rettung. Was wirklich am Waldesrand geschehen war, dass ich den plötzlichen Mut und die Kraft fand zu entkommen, werde ich zu meinen Lebzeiten nicht erfahren. Dass der Herr seine Hand im Spiel hatte, war mir klar. Womit ich es verdient hatte, dass der Herr sich eingeschaltet hatte, war mir nicht klar. Ohne seinen Eingriff hätte ich den günstigen Augenblick zur Flucht verpasst. Erst viel später begriff ich, dass aufgrund der Flucht mir eine lange und leidvolle Kriegsgefangenschaft irgendwo in Russland erspart geblieben ist. Jahre später habe ich die Erlebnisberichte zahlreicher heimgekehrter Kriegsgefangener gelesen und erkannte, wie gütig der Herr zu mir gewesen ist. Zurück in die Schonung!
Nun musste ich den Weg nach Hause finden, wo meine Angehörigen und ich uns treffen wollten. Der direkte Weg zu Fuß nach Hause unter normalen Umständen wäre in zwei Tagen zu schaffen gewesen. Ich musste aber das Risiko vermeiden, dass ich von irgendjemanden gesehen und festgenommen wurde. Somit musste ich viele Umwege in Kauf nehmen. Um wieder zu Kräften zu kommen, brauchte ich unbedingt etwas zu essen und zu trinken. Auch musste ich die verräterische Uniform gegen Zivilkleidung eintauschen. Doch wie konnte ich das bewerkstelligen? Beeren und Pilze gab es zu dieser Jahreszeit noch nicht im Walde, also hieß es weiter hungern. Nach dem die Sonne etwas höher am Himmel stand und ich mich in einer kleinen Lichtung innerhalb der Schonung aufgewärmt hatte, schlich ich wie ein Indianer auf allen Vieren, Geräusche vermeidend, zum Rand der Schonung und versuchte mich zu orientieren. Der die Schonung umgebende Hochwald war ziemlich licht, so dass ich dort leicht gesehen werden konnte. So weit ich mich nach 63 Jahren noch erinnern kann, wagte ich es nicht, die Schonung am Tage zu verlassen. Das Ereignis mit dem halb betrunkenen Russen und seinem Hund in früher Morgenstunde deuteten darauf hin, dass russische Soldaten in der Nähe waren.
Meine Gebete um göttliche Führung waren sehr ernsthaft, und ich fühlte mich dazu angehalten, erst bei sich einstellender Dunkelheit mein Versteck zu verlassen. Auf einem Waldweg, der wohl gelegentlich von Bauern mit Pferdegespannen benutzt worden ist, sah ich in einiger Entfernung einen Flüchtlingswagen stehen. Nach längerer Beobachtung näherte ich mich diesem völlig ausgeplünderten Wagen, fand aber darin eine alte mir viel zu große zerschlissene Jacke, die ich gegen meine Uniformjacke umtauschte. Irgendwann kam ich dann an den Waldesrand. Im Mondenschein erkannte ich vor mir auf einer großen Lichtung einige Bauerngehöfte, die aber völlig unbeleuchtet waren. Ich getraute mich aber nicht, ein Gehöft näher zu untersuchen, um dort vielleicht etwas Essbares zu finden. So beschloss ich, unter Umgehung aller Gehöfte weiter zu wandern. Die Waldwanderung war sehr anstrengend, jeder knackende Zweig jagte mir einen Schrecken ein. In der Ferne sah ich gelegentlich ein Lagerfeuer. Weil ich nicht wusste, wer dort lagerte, habe ich diese unbedingt vermieden.
Bei der Überquerung eines Feldes stolperte ich über einen halb gefüllten Eimer ohne Deckel. Ich kostete den Inhalt und fand zu meiner großen Freude, dass dieser Sirup enthielt. Mit zwei Fingern holte ich mehr und mehr von der zähen aber wohlschmeckenden Flüssigkeit heraus und schleppte den Eimer bis Tagesanbruch mit mir mit. Als ich dann merkte, dass die oberste Schicht aus toten Fliegen bestand, die durch die Süßigkeit angelockt waren, da warf ich den Eimer weg. Dennoch hatte das ekelerregende Mahl eine positive Auswirkung. Meine ruhrähnliche Krankheit wurde fast augenblicklich geheilt. Nach vielen Nachtmarschstunden, schlafen in Verstecken, trinken aus Bächen und waschen ohne Seife, kam ich um Mitternacht zu Hause an. Inzwischen an Vorsicht gewöhnt, beobachtete ich wie ein Indianer auf dem Bauch liegend unser Haus und die ganze Gegend. Wir wohnten weniger als 50 m von einem Waldesrand entfernt, so dass ich einen guten Überblick bekam. Aus den Fenstern der 2-Familienhäuser, die nur ein wenig durch Beschuss beschädigt waren, flatterten die Reste von Gardinen. Menschen waren nicht zu sehen. Trotzdem wagte ich es nicht, das Haus vor dem Morgengrauen zu betreten. Keine Menschenseele war zu erblicken. Die Türen waren herausgehoben worden, wahrscheinlich wurden sie von deutschen Soldaten als Schanzmaterial verwendet. Das einzige Essbare im Hause waren die Winterkartoffeln, die schon mächtig gekeimt hatten. Von diesen aß ich einige roh, da ich nicht wagte, ein Feuer zu machen. Der Rauch aus einem Schornstein hätte ziemlich schnell unerwünschte Besucher angezogen. Ich verbarg mich zunächst in einer Kammer, wo ich einige Matratzen hinschleppte, um weich zu ruhen.
Bald war mir bewusst, dass es nicht gut war, mich in der Bodenkammer zu verbergen, da ich keinen Fluchtweg hatte. Am Morgen beobachtete ich vom Walde aus, dass russische Soldaten und polnische Zivilisten alle Häuser durchstöberten, um nach brauchbaren Dingen zu suchen. Nachts war es dann ruhig, so dass ich zum Hause zurückkehrte, um Feuer im Herd zu machen und Kartoffeln zu kochen. Salz genug hatte ich schon zuvor gefunden, auch einige alte Kleidungsstücke. Meine Glatze verbarg ich unter einem Strohhut. Dieses wenig angenehme Leben des Versteckens und mich von Kartoffeln zu ernähren, ging eine Anzahl von Tagen vor sich hin. Mir war klar geworden, dass ich nicht immer auf mein Glück bauen konnte. Früher oder später würde ich geschnappt werden, und was dann? Meine Gebete hatten nur einen Hauptinhalt: Zeige mir Herr, wie es weiter gehen soll. Wiederum hat der Herr mich nicht im Stich gelassen.
Hinter Bäumen und Büschen versteckt, beobachtete ich eines Tages zwei Personen in einiger Entfernung, die ich dann aber als zwei jüngere Schulfreunde erkannte. Von weitem hielten sie mich für einen Polen. Durch Zuruf gab ich mich zu erkennen und erfuhr dann von ihnen, dass alle Deutschen sich in einem weniger zerstörten Ortsteil von Altdamm ansiedeln mussten. Alle arbeitsfähigen Personen wurden unter polnischer Aufsicht registriert und zur Arbeit herangezogen. Es gab zwar kein Geld für die verrichtete Arbeit, aber man erhielt eine Brotkarte, die man gegen eine geringe Menge Brot eintauschen konnte. Zu den ersten Arbeiten, die ich verrichten musste, gehörte die Beseitigung von Panzersperren und die Reparatur von Hausdächern. Immer mehr Polen zogen nach Altdamm. Vergeblich warteten wir auf Freunde und Angehörige, doch diese kamen nicht zurück. Da wir keine Zeitung und Radio hatten, wussten wir nichts von den neuen politischen Gegebenheiten.
Eines Tages erging der Aufruf an die deutsche Bevölkerung, innerhalb weniger Minuten unsere uns zugewiesenen Wohnungen zu verlassen. In einem Kartoffelsack verbarg ich schnell meine wenigen Habseligkeiten, beschmierte meine Schuhe mit Straßendreck, damit diese nicht attraktiv erschienen und Begehrlichkeiten erweckten. Dann war ich zum Abmarsch bereit. Die einzige völlig unzureichende Identifikation die ich hatte, war die mit meinem Namen versehene Brotkarte. Meine Papiere sind bei meiner Gefangennahme abhanden gekommen. Dann wurden wir zum Fußmarsch in südwestlicher Richtung gezwungen. Die deutschen Ostflüchtlinge waren gewissermaßen vogelfrei. Jeder Pole oder Russe konnte sich ungestraft an deren Eigentum vergreifen. Irgendwann trafen wir in Greifenhagen ein, wo wir in einem vorgeschriebenen Stadtteil nahe der Oder eine Unterkunft zugeteilt bekamen. Zumeist waren es leere Wohnungen. Auf den nackten Dielen haben wir uns dann von den Strapazen des langen Fußmarsches ausgeruht. Niemand hat uns etwas zu essen gegeben, Wasser konnte man sich irgendwo an einer Pumpe holen. Hätten wir nicht vorsorglich etwas Brot und kalte gekochte Kartoffeln mitgenommen, dann hätten wir verhungern müssen. Das hätte aber unsere Befreier nicht weiter gestört.
Nun kam von irgendwoher die Parole auf, dass alle jungen Männer sich melden mussten. Sie sollten dann zur Arbeit in die schlesischen Bergwerke gebracht werden. Dort sollte es ihnen dann sehr gut gehen. Misstrauisch geworden von allen Erfahrungen der vorangegangenen Monate, habe ich mich zunächst einmal in Windeseile mit meinen wenigen Habseligkeiten versteckt, um einer erneuten Gefangennahme zu entgehen.
Was nun geschah, ist für mich ein noch größeres Wunder als meine Flucht aus der russischen Gefangenschaft. Ohne gültige und ausreichende Papiere die Oderbrücke überqueren zu wollen, war so gut wie unmöglich. Von der Dachstube eines sich außer Betrieb befindlichen Bahnwärterhäuschens beobachtete ich, dass jedermann, ganz gleich welche Richtung er die Oderbrücke überquerte, sorgfältig nach gültigen Papieren überprüft wurde. Der Versuch mit einer Brotkarte die Brücke zu überqueren, hätte unbedingt zu meiner Festnahme geführt. Die Oder des nachts zu durchschwimmen war ziemlich aussichtslos, da diese noch zum Teil vermint war. Außerdem wurden die östlichen Oderdeiche von polnischen Posten streng bewacht. Vom oberen Fenster des Bahnwärterhäuschens beobachtete ich, dass ein großer Trupp von mehreren tausend deutscher Kriegsgefangener Richtung Osten getrieben wurde. Die halb verhungerten Gestalten sahen erbärmlich aus. Für mich gab es nur eine lebenswichtige Frage. Wie komme ich über die Oder? Sollte ich in der Nacht unter Ausnutzung der Dunkelheit versuchen, die Brücke zu überqueren? Die zahlreichen Lampen deuteten aber darauf hin, dass nachts die Brücke beleuchtet wurde, so dass eine heimliche Überquerung nicht in Frage kam. Ich wurde plötzlich sehr unruhig im Bahnwärterhäuschen. Würde jemand das Häuschen betreten, dann gab es keinen Fluchtweg für mich. So verließ ich dieses ungesehen und versteckte mich im hohen Unkraut, welches das Häuschen umgab. Ich fühlte, dass ich vom Geist erfüllt wurde und sprach dann ein Gebet so inbrünstig wie niemals im Leben zuvor. An die Worte kann ich mich nicht mehr erinnern, versprach aber dem Herrn nochmals, ihm mein Leben lang dienen zu wollen, wenn er mir den Ausweg aus meiner misslichen Lage zeigen würde.
Dann geschah etwas, was ich in diesem Leben nicht mehr verstehen werde. Ein niemals zuvor gespürtes Gefühl der Ruhe und des Friedens kam über mich. Mit schlafwandlerischer Sicherheit verließ ich mein Versteck. Ohne wirklich zu wissen was ich tat, überquerte ich die Brücke im gemächlichen Schritt, ohne von irgendeinem Posten gestoppt zu werden. Diese schauten mich zwar an, nahmen mich aber überhaupt nicht zur Kenntnis. Nachdem ich deutschen Boden unter den Füßen hatte und zurück blickte, kam plötzlich ein furchtbares Angstgefühl über mich. In wenigen Augenblicken war meine Kleidung vom Angstschweiß durchnässt.
Nach einigen Schwierigkeiten, die ich zu überwinden hatte, suchte ich meine Verwandten in Babelsberg bei Berlin auf. Dort erfuhr ich, dass meine Angehörigen nun im britischen Sektor in Berlin Zuflucht gefunden hatten und mit einer anderen Familie eine winzige Kellerwohnung teilten.
Nun gehörten wir zur Gemeinde Berlin-Nord, und dort tat ich als Diakon meine Pflicht. Es ist mir damals sehr schwer gefallen, am Abendmahl teilzunehmen. Aufgrund von Kriegseinwirkungen besaßen wir für eine geraume Zeit keine kleinen Abendmahlsgläschen. In früheren Zeiten, so wie in anderen Gemeinden, bekam jedes Mitglied ein Abendmahlsgläschen mit Wasser gefüllt in einem Ständer angeboten. Anstelle dessen wurden zwei große Trinkgläser herum gereicht, aus denen die Mitglieder einen Schluck Wasser nahmen. Die beiden Diakone bekamen das Abendmahl zum Schluss gereicht, nachdem die halbe Gemeinde schon aus einem der Gläser getrunken hatte und das Glas fast leer war. Dann noch aus dem Glas zu trinken, hat mich unendlich viel Überwindung gekostet.
Zu jenem Zeitpunkt hatte die Kirchenverwaltung in Salt Lake City noch keinen offiziellen Kontakt mit dem Missionsbüro in Berlin aufgenommen. Gelegentlich kamen jedoch Mitglieder Kirche in amerikanischer Militäruniform zur Gemeinde, um einen Eindruck vom Zustand der Kirche zu gewinnen. Wahrscheinlich erstatteten sie dann Bericht darüber. Ich kann mich noch an einen höheren amerikanischen Offizier erinnern, der sich mit einem Jeep vorfahren ließ. Er beobachtete den Ablauf unserer Abendmahlsversammlung. Als ich ihm das Abendmahl in einem halb gefüllten Glas reichte, lehnte er freundlich dankend ab. Wenige Wochen später kam er zurück und brachte einen Tragekasten mit Abendmahlsgläschen. Von dem Zeitpunkt an konnten wir wieder das Abendmahl aus kleinen Gläschen, wie gewohnt, einnehmen. Wir waren diesem Bruder sehr dankbar für seine Hilfe.
Die Zeit in Berlin und an anderen Orten nach dem Krieg war sehr schwierig. In dem kalten Winter 1945-1946 froren wir erbärmlich in der Kirche und zu Hause, da es kein Heizmaterial gab. Auch mussten die Mitglieder der Kirche, wie fast alle anderen, furchtbar an Hunger leiden. Aufgrund von Kälte und schlechter Ernährung haben viele Menschen diese Zeit nicht überlebt. Auch meine Großmutter hat diese furchtbare Zeit nicht überlebt. Ich fand dieses sehr ungerecht, da sie sich doch sehr für die Kirche und die Missionare eingesetzt hatte und ein besseres Ende verdient hätte.
Ein Ereignis möchte ich noch anführen. Als eine alte Schwester der Gemeinde verstarb, bestellte mich der Gemeindepräsident als seinen Gehilfen zum Friedhof. Särge gab es damals nicht und die Toten wurden in Papiersäcken in Massengräbern beerdigt. Als Vertreter der Kirche war außer mir nur die FHV-Leiterin noch anwesend. Aber der Gemeindepräsident, der die Grabrede halten sollte, fehlte. Da nur fünf bis zehn Minuten für eine Beerdigung zur Verfügung standen, konnten wir nicht mehr auf ihn warten. Somit musste ich als 16-jähriger Diakon, noch dazu unvorbereitet, meine erste Grabrede halten. Die FHV-Leiterin sprach ein Gebet am Grab. Der Gemeindepräsident war nicht aus eigenem Verschulden abwesend. Aus Energiemangel gab es in der damaligen Zeit zahlreiche Stromsperren, so dass die U-Bahn irgendwo unterwegs für eine längere Zeit stehen blieb, so dass er nicht zurzeit zur Beerdigung kommen konnte.
Bruder Günther Waldhaus, ein anderer Diakon der Gemeinde Berlin-Nord und ich bekamen von der Missionsleitung den schwierigen Auftrag, mit dem Handwagen quer durch Berlin von Moabit bis Karlshorst zu einer russischen Fleischfabrik zu fahren. Die Missionsleitung hatte es irgendwie arrangiert, zwei Säcke voller Knochen von der Fleischfabrik zugewiesen zu bekommen, die wir dann zum Missionsbüro transportieren mussten. Die Knochen wurden dort an Mitglieder der Kirche verteilt, die sich daraus eine Brühe kochen konnten. Auch das half mit zu überleben. Nach dieser langen Fußreise mit dem Handwagen waren wir von der großen Anstrengung völlig erledigt. Ähnlich muss es den Pionieren ergangen sein. Bald kam auch die Ankündigung von Elder Benson während einer Sonderversammlung im Frühjahr 1946, dass aufgrund des Wohlfahrtplanes an die Mitglieder der Kirche Lebensmittel verteilt werden sollten, ebenso wie gebrauchte Kleidungsstücke und Schuhe. Es blieb nicht bei der Ankündigung. Schneller als erwartet, doch für manchen schon zu spät, wurden die Hilfsgüter tatsächlich ausgeliefert. Damit wurde die Not vieler Mitglieder gelindert, wofür ein jeder außerordentlich dankbar war.
Nachdem ich das Abitur abgelegt hatte, wenige Jahre nach Beendigung des Krieges und kurz nach der Währungsreform, wurde ich von einem Missionsruf in die Ostzone überrascht. Zur gleichen Zeit wurde auch Schwester Inge Benicke aus meiner Gemeinde in die Ostzone auf Mission berufen. Viele Menschen, auch Mitglieder der Kirche, entflohen dem Osten, um im Westen unter besseren Verhältnissen einen Neuanfang zu suchen. Wir dagegen sollten den Westsektor Berlins verlassen, um im Osten für die Kirche Missionsarbeit zu verrichten. Dieses bedeutete, den viel geschätzten Westpass für einen Ostpass aufzugeben. Niemand hatte jemals darauf hingewiesen, dass von mir erwartet wurde, einmal auf Mission zu gehen. Deshalb kam der Ruf völlig überraschend und zu einem sehr ungelegenen Zeitpunkt. Endlich wollte ich etwas für mein berufliches Fortkommen tun, was nun durch den Missionsruf verhindert wurde. Wie viel besser ist es doch heute, wo jeder junge Mann schon im PV-Alter auf eine Mission vorbereitet wird. Er weiß dann genau, was von ihm erwartet wird. Ich dachte damals an das Versprechen, dem Herrn mein Leben lang zu dienen, wenn er mich aus der Gefangenschaft führt. Mir war klar, dass ich dieses Versprechen auch einlösen würde. Inzwischen sind viele Jahre vergangen und ich habe erkannt, dass mein Konto beim Herrn bei weitem nicht ausgeglichen ist. Der Herr hat viel mehr für mich getan, als ich jemals zurückgeben kann.
[1] Man hat mich aufgefordert, einen Bericht über mein Leben und meine kirchlichen Aktivitäten während des Dritten Reiches und der schwierigen Nachkriegszeit zu schreiben. Ich muss zugeben, dass ich dieser Aufforderung nicht mit besonderer Freude gefolgt bin, denn es gibt wenig von mir zu berichten, das sich wirklich lohnt, der Nachwelt zu erhalten. Trotzdem will ich gehorsam sein und einige Dinge aufschreiben, die späteren Generationen von Nutzen sein könnten. Einige ungewöhnliche Ereignisse aus der damaligen Zeit sollen zeigen, dass der Herr über seine Kinder wacht. Diese Niederschrift soll kein Erlebnisbericht sein, sondern ein Abbild meines eigenen Zeugnisses.