Slowaken, Landskreis Lötzen, Ostpreußen

Mormon Deutsch Ursel BahloMein Name ist Ursel Bahlo. Ich bin geboren im Slowaken, Landskreis Lötzen in Ostpreußen, in Masuren. Es macht mir Schwierigkeiten, Polen zu sagen; denn es ist heute ja Polen; deshalb sage ich lieber Masuren. Das ist mir sehr wichtig. Ende Oktober 1944 sind wir evakuiert worden. Wir sind dann nach Sachsen gekommen. Unser ganzes Dort ist über Sachsen verstreut worden. Wir kamen in die Nähe von Großenhain, das war die Kreisstadt, die liegt in der Nähe von Meißen, und auch Dresen ist nicht weit. Hier lebten wir viereinhalb Jahre und haben auch das Kriegsende dort erlebt. Dann mussten wir auch flüchten. Meine Großmutter hieß Ziska, weil sie in zweiter Ehe verheiratet war. Mein Großvater ist an seinem Geburtstag ertrunken, weil er bei Dunkelheit über den See gelaufen ist. Im Winter wurden in die zugefrorenen Seen immer Löcher gehackt, damit die Fische Luft bekamen. In die Löcher wurde Stroh gesteckt. Aber irgendetwas muss er übersehen haben, denn er ist in eines dieser Löcher gefallen und ertrunken. Und darum hat meine Großmutter ein zweites Mal geheiratet.

Wir haben direkt an einem großen See gewohnt. Ich erinnere mich, wenn wir aus der Schule kamen, sind wir sofort schwimmen gegangen, wenn es ein warmer Tag war. Ich sage immer, dass wir eher schwimmen als laufen konnten. Es gibt da eine kleine Geschichte, die mir vor einigen Tagen wieder eingefallen ist. Ich habe eine Schwester, die eineinhalb Jahre älter ist als ich. Im Ganzen waren wir fünf Kinder. Meine Mutter hat im See die Wäsche gespült. Meine Mutter stand dort mit der Waschwanne, und meine Schwester, etwa ein Jahr alt stand daneben. Sie hat dann wohl den Boden unter den Füßen verloren und kullerte in das Wasser. Ich sagte zu meiner Mutter: „Mama, die Lene versauft“. Da ist meine Mutter erst darauf aufmerksam geworden, dass die Lene in das Wasser gefallen ist.

Ich denke oft an mein Zuhause. Aber ich bin schon sieben- oder achtmal dort gewesen, nach dem wir wieder die Möglichkeit haben. Dann kam meine Großmutter zu uns. Kurz darauf mussten wir wieder flüchten, weil die Front immer näher rückte. Der Bauer gab uns einen etwas größeren Handwagen. Meine Tante mit ihren zwei Kindern, meine Mutter mit ihren fünf Kindern und meine Großmutter und eine weitere Tante sind dann in Richtung Erzgebirge geflüchtet. An die genaue Strecke kann ich mich nicht mehr erinnern. Wir haben manchmal in den Wäldern übernachtet, manchmal in Ställen. Der Krieg ist nicht an uns vorbeigegangen. Aber in all den Katastrophen sind wir beschützt worden. Im Rückblick empfinde ich es, als ob wir uns unter einer Glocke befunden haben. Meine Großmutter war zirka fünfzig Jahre alt, meine Tante etwa sechzehn, meine Mutter war etwa Mitte dreißig und meine andere Tante etwa siebenunddreißig Jahre alt. Keine von den Frauen ist vergewaltigt worden.

Wir haben zum Beispiel einmal in einer Scheune geschlafen, die angefüllt mit Menschen war. Da sagte meine Großmutter mitten in der Nacht: „Kommt, wir brechen auf. Dann ist es nicht so voll auf den Straßen. Dann kommen wir besser voran.“ Wir waren noch keinen Kilometer von der Scheune entfernt, da stand sie schon in Flammen. Und es waren so viele Menschen in der Scheune. Ich nehme an, dass jemand geraucht hat und dadurch der Brand ausgelöst wurde. Ein anderes Erlebnis auf dieser Flucht war dieses. Wir hatten wieder in einem Stall übernachtet, nicht nur übernachtet, sondern auch ein paar Tage dort verbracht. Wir hatten natürlich so gut wie nichts zum Essen. Die Frauen gingen dann schon einmal zu dem Bauern und haben um Nahrung gebettelt, während wir Kinder in der Nähe gespielt haben. Auf einmal kam ein Russe und schaute in die Scheune. Die Frauen gerieten in Panik. Damals wusste ich nicht warum. Heute weiß ich es. Aber der Russe ging wieder und kam nach einer halben Stunde zurück mit einem Korb voller Lebensmitteln. Vielleicht hat er diese auch irgendwo entwendet, aber wir hatten nun Lebensmittel.

Meine jüngste Schwester, die im Mai geboren wurde, war bei der Kapitulation am 8. Mai noch nicht ein Jahr alt. Und meine Großmutter war auch sehr schwach. Die Kinderwagen damals waren nicht so leicht zu schieben wie heute. Ich wurde dann wir ein Pferd vor den Kinderwagen gespannt und habe ihn gezogen, und meine Großmutter hat ihn geschoben. Denn im Kinderwagen lagen noch einige Dinge, die wir mitgenommen hatten. Aber ich sage es noch einmal: Wir haben wohl alles mitbekommen, doch trotzdem haben wir uns wie unter einer Glocke behütet gefühlt. Es ging uns wohl schlecht, und wir haben auch gehungert; aber immer hatte ich das Gefühl: Es hält jemand die Hände über uns.

Später sind wir zu einer weitläufigen Verwandten gekommen, die auch evakuiert war. Das war an der Stelle, wo sich die Russen und die Amerikaner trafen. Als wir dorthin kamen, hatten die Amerikaner das Gebiet besetzt. Aber später wurde es den Russen überlassen. Diese angeheiratete Kusine meiner Mutter, hatte einen kleinen Sohn, etwas älter, als meine jüngsten Schwestern. Wir alle haben in einem Raum übernachtet. Wir Kinder lagen auf dem Fußboden, die Tante in ihrem Bett, ihr Sohn in seinem Kinderbettchen, und alle anderen Familienmitglieder lagen ebenfalls auf dem Fußboden. Diese Kusine ist während der Nacht drei oder viermal von Russen herausgeholt und vergewaltigt worden. Und uns ist nichts passiert. Die Russen sind über uns hinweg gestiegen. Dieses muss sich irgendwo im Erzgebirge zugetragen haben. An den Ort kann ich mich nicht mehr erinnern.

Als wir nach Sachsen zurückkehrten in die Wohnung, die wir bewohnt hatten, fanden wir vieles zerstört. Nach der Kapitulation wollten uns die Sachsen wieder loswerden. Sie wollten uns nach Ostpreußen zurück schicken. Wir sind in Viehwagen transportiert worden, und sind dann irgendwo in Stendal gelandet und kamen nicht mehr weiter. Das Zurückschicken nach Ostpreußen hat nicht geklappt. Dann haben wir zweimal versucht, über die Grenze zu gehen. Einmal sind wir hier in Hessen gelandet. Doch wir hätten in ein Auffanglager gemusst, und das wollte meine Mutter nicht. So sind wir nach Sachsen zurückgegangen.

Mein Vater gehörte zu den Ersten, die nach Hause schreiben durften. Er war in russischer Gefangenschaft. Und da er russisch sprechen konnte, war es nicht so problematisch für ihn, und er durfte deshalb auch bald schreiben. Es ging ihm auch etwas besser, als den anderen. Ich glaube, dass er auch sehr großzügig gewesen ist. Es gab da zwei junge Männer, ungefähr achtzehn oder neunzehn Jahre alt, die später meiner Mutter geschrieben haben, dass er sie mit Lebensmitteln versorgt hat. Diese beiden jungen Männer wurden vor meinem Vater entlassen. Mein Vater kam erst 1948 aus der Gefangenschaft. Eingezogen worden war er 1940. Für meine Eltern war es nicht leicht, als sie wieder zusammen waren. Sie hatten sich zehn Jahre nicht gesehen. Sie kannten sich gar nicht mehr. Sie waren sich fremd geworden. Und natürlich hat es auch Schwierigkeiten in der Ehe dadurch gegeben. Die Frauen sind in der Zeit sehr selbständig geworden. Und die Männer mussten sich erstmal damit abfinden, dass sie selbständige Frauen hatten. Das hat schon einige Probleme gemacht. In der Zeit, als wir in Sachsen lebten, hat meine Mutter meinem Vater in die Gefangenschaft geschrieben: „Lass Dich zu Johanna entlassen.“ Er wusste, dass Johanna die älteste Schwester meiner Mutter war. Sie lebte früher in Duisburg. Doch auch sie war nach Sachsen evakuiert worden wegen der Bombenangriffe. Doch mein Vater nahm an, dass er nach Duisburg kommen sollte und hat sich nach dort entlassen lassen.

Nun gab es für uns Schwierigkeiten in Sachsen. So lange mein Vater in Kriegsgefangenschaft war, sind wir unterstützt worden. Nun wollte man, dass mein Vater nach Sachsen kommt. Wir bekamen kein Geld. Damals benötigte man eine Zuzugsgenehmigung, man konnte nicht einfach hingehen, wo man wollte. Aber wir hatten einen ganz tollen Bürgermeister. Er war zwar Kommunist durch und durch, doch auf der anderen Seite war er ein sehr hilfsbereiter Mensch. Und auch einen sehr guten Arzt hatten wir. Ich war oft sehr krank, wahrscheinlich weil ich völlig unterernährt war. Meine jüngste Schwester ist so manches Mal mit den Worten eingeschlafen: „Eine Schnitte, eine Schnitte.“ Der Bürgermeister hat uns dann geholfen, hierher zu kommen. Wir durften nicht reisen. Wir sind immer unter Druck gesetzt worden. Meine Mutter ist auch einmal von der GPU abgeholt worden. Am späten Abend kam ein Beamter und wollte sie mitnehmen zur Geheimpolizei. Sie sagte: „Ich habe fünf Kinder und eine kranke Mutter. Ich kann nicht mitgehen. Der Beamte war sehr nett und sagte: „Gut, ich werde sagen, dass ich sie nicht angetroffen habe. Aber melden sie sich morgen früh in Großenhain.“

Am nächsten Morgen ist sie nach Großenhain gekommen. Dort ist sie verhört worden. Wir hatten Lebensmittelkarten mit kleinen Abschnitten, auf denen die Tagesration verzeichnet war: Zehn Gramm Butter, zwanzig Gramm Fleisch, so ungefähr. Diesen Abschnitt hatte sie einer Freundin in einem Brief geschickt, weil diese gefragt hatte, wie hoch unsere Zuteilungen waren. Man hatte den Brief geöffnet, und deshalb wurde sie abgeholt. Man hat sie dann zwölf Stunden in einem kleinen Raum mit einer Uhr und einem Stuhl sitzen lassen. Sie wusste nicht, was mit ihr passieren würde. Sie ist dann noch einmal verhört worden und hat sie wegen dieses Abschnitts befragt. Sie antwortete: „Eine Freundin hat mich gefragt, wie viel wir auf unsere Lebensmittelkarten bekommen. Und da habe ich es ihr auf diese Weise mitgeteilt. Danach hat man sie laufen lassen. Während sie über den Hof geht, flüstert ein Mann, der gerade den Hof fegt, ihr zu: „Können sie für mich einen Brief mitnehmen für meine Familie. Sie weiß nicht, wo ich bin.“ Meine Mutter nahm den Brief mit nach Hause. Aber sie sagte: „Ehe ich diesen Brief wirklich abschicke, mache ich ihn erst einmal auf. Erst muss ich wissen, was wirklich darin steht.“ Sie tat es, und es war auch richtig. Denn es hätte ja auch eine Falle sein können. Sie hat den Brief dann abgeschickt. So wusste die Familie dieses Mannes wenigstens wo er war und dass er noch lebte. Denn man wusste ja wirklich nie, ob die Menschen noch am Leben waren, die von der GPU abgeholt worden waren.

Wir hatten keine Erlaubnis, zu meinem Vater zu reisen. Aber der Arzt, der uns behandelte, sagte, dass ich unbedingt an die Ostsee müsse, weil ich sehr krank war. Und der Bürgermeister hatte die Genehmigung dazu gegeben, dass wir fahren durften. Meine Mutter hatte alles, was wir noch aus Ostpreußen hatten, es war nicht allzu viel, verkauft, weil wir kein Geld mehr hatten. Meine Großmutter hatte aus Russland Pelzwerk mitgenommen als Andenken. Es waren große Pelzkragen, die man im Winter getragen hat. Und das haben wir alles verkauft. Um nach Greifswald zu kommen, muss man über Berlin fahren. In Berlin fuhr damals die S-Bahn noch durch den Westsektor. Es war alles eingefädelt: Im Westsektor am Feuerbachbahnhof sollten wir den Zug verlassen. Das hat geklappt. Dort erwarteten uns weitläufige Verwandte. Doch einen Tag bevor wir losfahren sollten, bekam meine Mutter ganz hohes Fieber. Sie konnte nicht aufstehen. Sie hat gezittert und war ganz schwach. Aber wir sind gefahren. Wir hatten nur dabei, was wir doppelt und dreifach angezogen hatten. So haben wir Sachsen verlassen.

Einige Tage sind wir bei den Verwandten geblieben. Es war sehr eng, und wir schliefen wieder auf dem Boden. Aber das war kein Problem für uns. Das kannten wir. Dann bekamen wir die Genehmigung, es war im englischen Sektor, zu reisen. Und wir sind mit einem „Rosinenbomber“ ausgeflogen worden. In Hannover haben wir das Flugzeug verlassen. Von dort sind wir mit dem Zug weitergefahren nach Duisburg. Am 29. April 1984 kamen wir in Duisburg an.

Ich bin in der evangelischen Kirche aktiv gewesen. Ich war in der Sonntagsschule. Ich bin zur Jungschar gegangen. Wir hatten einen Jungpfarrer, der oft mit uns zusammen war, mit uns Karten gespielt hat und auch zu uns nach Hause kam. Einmal sprachen wir über die Himmelfahrt. Ich muss schon siebzehn oder achtzehn Jahre alt gewesen sein, und er sagte zu mir: „Das musst du nicht so wörtlich nehmen.“ Und auch andere Dinge, die in der Bibel standen sollte ich nicht so wörtlich nehmen. Ich habe es aber alles wörtlich genommen. Auch die Himmelfahrt habe ich wörtlich genommen. Für mich ist dieses ein Ereignis, welches geschehen ist. Und nach dem er mir dieses gesagt hatte, und es gab noch einige andere Dinge, die er sagte, war ich etwas erschüttert. Er war ein sehr netter Mann, aber ich fing nun an, mir Gedanken über die Dinge zu machen. Einmal war ich auf einer religiösen Veranstaltung. Vielleicht war es Billy Graham. Es hat mich jedenfalls ziemlich aufgewühlt.

Und ich glaube, danach war es das erste Mal, dass ich so richtig gebetet habe. Ich wandte mich an den himmlischen Vater und meinte: „Da musst du mir wohl weiterhelfen. Ich bin ganz durcheinander von all den Dingen, die die Menschen erzählen.“ Dann habe ich für eine Zeitlang diese Vorfälle vergessen. Als ich etwa Anfang dreißig war, kamen Jehovas Zeugen. Ungefähr jede Woche kam eine sehr nette Frau, mit der ich mich unterhalten habe. Irgendwann einmal bat ich sie: „Beten sie doch bitte einmal mit mir.“. Danach kam sie nicht mehr wieder. Das wollte sie nicht. Dann kamen die Missionare. Sie kamen zu meiner Mutter. Wir wohnten im gleichen Haus, und sie hatten bei meiner Mutter geklingelt. Sie öffnete die Tür und sagte: „Kommen sie wieder, wenn meine Tochter auch da ist.“ Sie wusste ja, dass ich mich mit Jehovas Zeugen auch auseinander gesetzt hatte. Die Missionare kamen dann an einem Dienstag zu uns.

Mein Chef hatte mich zum Frisör geschickt, weil ihm mein Aussehen nicht gefiel. Da habe ich die Mittagspause etwas verlängert und habe zu Hause Mittag gegessen und wollte danach zum Frisör gehen. In dem Augenblick kamen die Missionare. Und da hatte ich natürlich keine Zeit. Ich musste ja zum Frisör. Sie fragten, ob sie wiederkommen dürften. Eigentlich wollte ich sie wieder loswerden; doch ich sagte, dass sie wiederkommen sollten. So habe ich mit ihnen einen Termin am Abend ausgemacht. Dann gab es eine lange Zeit der Diskussionen. Ich war der Ansicht, dass ich alles widerlegen könnte. Ein ganzes Jahr lang haben wir miteinander debattiert. Einer der Missionare ist dann versetzt worden und hat mir einen Brief geschrieben. Diesen Brief las ich, als ich mittags bei meiner Mutter zum Essen war. Und meine Mutter sagte: „Du willst dich doch wohl nicht taufen lassen!“ „Doch“, sagte ich. Ich weiß gar nicht, warum ich so geantwortet habe. Aber ich habe es nicht aus Trotz gesagt. Es kam einfach so. Meine Mutter sagte: „Das möchte ich aber nicht miterleben!“ Bis dahin hatte ich noch keine Lektion mit den Missionaren durchgenommen. Wir waren noch nicht dazu gekommen. Nun musste ich die Lektionen durchnehmen. Die Missionare gaben also die Lektionen. Wie der eine der beiden Missionar das machte, das gefiel mir nicht, es kam mir wie in der Schule vor. Jedenfalls zwei Tage vor meiner Taufe habe ich alle erhalten. Der Tauftag war festgelegt. Da dachte ich: „ Wenn ich nun mit nassen Haaren nach Hause komme, dann weiß meine Mutter, dass ich mich habe taufen lassen.“ Und sie wollte es ja nicht wissen. Meine Eltern waren zu der Zeit im Urlaub und wollten gerade an dem Wochenende wieder nach Hause kommen. Da rief meine Mutter an: „Ach weißt du, wir sind jetzt in Hamburg, und wir bleiben noch ein paar Tage hier.“ Die ganze Verwandtschaft meines Vaters lebte dort. Das fand ich natürlich prima, und in der Zeit bin ich getauft worden.

Dann kamen meine Eltern zurück, und ich fuhr in den Urlaub. Aber vorher bin ich noch auf dem Amt gewesen und habe meinen Austritt aus der evangelischen Kirche beantragt. Diese Papiere kamen während meines Urlaubs nach Hause. Da wir im gleichen Haus wohnten und es ein amtlicher blauer Brief war, bekam meine Mutter einen Schreck und dachte es sei etwas ganz Wichtiges. So hat sie den Brief aufgemacht, was sie sonst nicht mit meiner Post tat. Und da sah sie, was passiert war. Sie hat daraufhin die ganze Verwandtschaft heulend angerufen und erzählt, was Schreckliches ich getan hatte. Doch später wäre es sehr schlimm gewesen, wenn ich nicht zur Kirche gekommen wäre. In der Gemeinde war eine Schwester Böhm, die oft zum Gemeindepräsidenten gesagt hatte, dass ich dort nichts verloren hätte. Ich habe alles hinterfragt. Wenn man neu in der Kirche ist, gibt es so vieles, was man wissen muss. Und ich habe nicht alles so hingenommen, wie es gesagt wurde. Und so wurde ich als sehr störend empfunden. Später erzählte mir die Schwester Böhm von ihren Gefühlen mir gegenüber. Für meine Eltern war es später schon wichtig, dass ich zur Kirche ging. Sie haben es akzeptiert. Doch rückblickend muss ich sagen, dass die Missionare es nicht leicht mit mir hatten.